Landschaftsplan für Niederkassel Zwischenlösung für den Freizeitsee

NIEDERKASSEL · Die Verwaltung erwartet so einige Besucher in der Sitzung des Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschusses am 1. September. Deshalb wird nicht wie sonst im Rathaus, sondern in der Rotunde im Schulzentrum Nord getagt.

Vertreter von Evonik und Duisport werden zu Gast sein, über die geplante Fusion berichten und Fragen der Ausschussmitglieder beantworten. Außerdem stehen die Zukunft des Naherholungsgebietes Rheidter Werth und der Niederkasseler See auf der Tagesordnung.

Hin und her ging es in der Vergangenheit bei der Suche nach dem geeigneten Badesee für Niederkassel. Während sich der Stadtrat zunächst auf die Umgestaltung des Kiesgrubensees im Stadtteil Niederkassel festgelegt hatte, kam das vom Rhein-Sieg-Kreis in Auftrag gegebene Raumkonzept zu dem Ergebnis, dass der Mondorfer See besser für eine Freizeitnutzung geeignet sei. Das war im Oktober 2013, und deshalb hatte der Ausschuss noch im selben Jahr beschlossen, dieses Konzept weiter zu verfolgen.

Man machte sich daran, Möglichkeiten zu finden, den See als Freizeitsee zu nutzen und gleichzeitig den Naturschutz zu beachten. In Auftrag gegeben wurden dazu ein Gutachten zu den Möglichkeiten der Freizeitnutzung sowie ein Artenschutzgutachten.

Doch es kam anders als gewollt. Die artenschutzfachliche Bewertung des Sees ergab, dass sowohl zeitlich als auch räumlich nur eine sehr eingeschränkte Badenutzung möglich sei. Anders könne nicht sichergestellt werden, dass dort nistende seltene Vogelarten ungestört leben können. Der Arbeitskreis "Neuaufstellung Landschaftsplan Niederkassel" entschied daraufhin, dass der Mondorfer See aus rechtlichen Gründen nicht als Freizeitsee genutzt werden könne.

Nun ist es wieder der Niederkasseler See, der den Badewünschen der Niederkasseler Rechnung tragen soll. Demnach wird dieser See im Landschaftsplan des Rhein-Sieg-Kreises mit der Zweckbestimmung Freizeitnutzung ausgewiesen werden. Trotz dieser Ausweisung scheint die entsprechende Nutzung aber in weiter Ferne zu liegen. Bis 2022 kann an dem See noch Kies ausgegraben werden, die Starkstromtrasse verläuft an dem Standort, und ein Investor für diesen See ist weit und breit nicht in Sicht. Es könnten auch artenschutzrechtliche Probleme auftauchen.

Die Verwaltung schlägt deshalb vor, zunächst die Auswirkungen der Hochspannungsleitungen auf das Badevergnügen überprüfen zu lassen und mit der Kiesabbaufirma über eine Zwischenlösung zu verhandeln, die Baden und Kiesabbau vereinbart, bevor man sich auf die Suche nach einem potenziellen Pächter macht.

Weiterer Punkt in der Sitzung ist das Rheidter Werth. Vor allem zwei Forderungen der Stadt seien im Landschaftsplanentwurf nicht berücksichtigt, heißt es in der Vorlage. Das ist zum einen die Möglichkeit, Wirtschaftswege auf drei Meter zu verbreitern, und zum anderen der ungehinderte Zugang der Bevölkerung im Bereich des Spielplatzes und der ehemaligen Sportplätze. Der Arbeitskreis "Neuaufstellung Landschaftsplan Niederkassel" wird am Donnerstag, 3. September, tagen. Die Verwaltung will zu diesem Treffen eine Handlungsempfehlung des Ausschusses mitnehmen.

Der Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss kommt am Dienstag, 1. September, um 18 Uhr zur öffentlichen Sitzung in der Rotunde des Schulzentrums Nord, Kopernikusstraße, zusammen.

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