Coronahilfen in Niederkassel Niederkasseler Schüler starten Aufholjagd

Niederkassel · Stadt plant Angebote für die Herbstferien. Auch die Schulsozialarbeit soll profitieren, wo der Kreis kürzt.

 Die Schüler sind zurück in der Schule und müssen nun aufholen.

Die Schüler sind zurück in der Schule und müssen nun aufholen.

Foto: dpa/Angelika Warmuth

Wir schreiben den 16. März 2020. Der erste Pandemie bedingte Corona-Lockdown wird von der Bundesregierung beschlossen und tritt am darauf folgenden Sonntag, 22. März in Kraft. Abstand, Einschränkung sozialer Kontakte und die Schließung von Schulen und Kitas treffen Kinder und Jugendliche ebenso hart wie Erwachsene. Jedoch leiden junge Menschen mehr unter den Beschränkungen. Freundestreffen im Kindergarten oder schulische Kontakte mussten zurückgefahren werden, viele sahen nur noch die eigenen vier Wände des Kinderzimmers – wenn es denn eins gibt.

Kinder- und Jugendfreizeiten fielen ebenso aus wie Angebote der Kinder- und Jugendhilfe. Hier besteht großer Nachholbedarf. Bund und Länder haben daher gemeinsam ein Aktionsprogramm aufgelegt, das Kindern, Jugendlichen und jungen Heranwachsenden wieder Gelegenheit zum sozialen Lernen bieten soll. Mit „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ will man die lange Zeit der Einschränkung ein wenig ausgleichen. So sollen auch Erholungsangebote ermöglicht werden. Insgesamt zwei Milliarden Euro sind dafür bereitgestellt.

Knapp 58 000 Euro in diesem Jahr

Für das noch laufende Haushaltsjahr 2021 stehen der Stadt aus diesem Programm 57 579, 26 Euro zur Verfügung, für 2022 ist der Verfügungsrahmen doppelt so groß: 115 158, 51 Euro dürfen dann verplant werden.

Daniela Bank aus dem Fachbereich Jugend und Familie ist mit der Vorbereitung betraut. Zwischen 7.30 Uhr und 16 Uhr soll im Rahmen der Herbstferien ein Tagesangebot für Kinder auf die Beine gestellt werden. Zudem geht es um gemeinsame Aktivitäten, die den Kindern im letzten Jahr gefehlt haben. Für ältere Kinder sind Workshops und Ausflüge vorbereitet, ein Kinotag ist beabsichtigt, Kletterhalle und Phantasialand sind geplant, Übernachtungen in den Herbstferien stehen auf der Liste. „Wir sind noch mitten in der Planung. Auch das Thema Inklusion wird stets bedacht. Es gibt viele Förderprogramme, wir haben die Barrierefreiheit immer im Blick. Sobald das Programm steht, nehmen wir Anmeldungen entgegen“, so Bank.

Die Mittel aus dem Aufholprogramm sollen zudem in Schulsozialarbeit und Jugendberufshilfe gesteckt werden. Im Jahr 2022 werden erstmals die Fördermittel für Schulsozialarbeit des Rhein-Sieg-Kreises gekürzt. Dieser strebt einen neuen Verteilerschlüssel an, der weniger Stellenanteile für Niederkassel vergibt. Die Förderung von Schulsozialarbeit war zunächst bis 2020 befristet, wurde im letzten Jahr aber wegen der immensen Wichtigkeit in der Summe beibehalten und wird nun neu geregelt.

Schulsozialarbeit soll wichtiger Faktor bleiben

Manche Kommune aus dem Kreis ist neu hinzugekommen, die zur Verfügung stehende Summe ist aber gleich geblieben. Anderen Kommunen, wie etwa Niederkassel, müssen daher Gelder gekürzt werden, sodass der Schulsozialarbeit/Jugendberufshilfe statt wie bisher 3,5 Stellen nur 3,0 Stellen zur Verfügung stehen werden. Mit dem Träger „lernen fördern“ soll nun aber zumindest für 2022 der aktuelle Stand des Stellenanteils erhalten werden. Dazu Beigeordneter Carsten Walbröhl: „Ein Teil der Mittel soll in 2022 verwendet werden, um die Schulsozialarbeit auf dem bisherigen Niveau zu halten. Danach überlegen wir, wie es damit weitergehen kann“.

Das Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona“ steht nach dem Willen der Bundesregierung und der Länder auf drei Fördersäulen: Neben der Förderung des Freiwilligendienstes und der Schulsozialarbeit liegt in einer weiteren Fördersäule der Fokus auf dem Schulischen Bereich, beispielsweise der Unterstützung von Lernrückständen. In einem dritten Förderbereich sollen mit den zur Verfügung stehenden Mitteln beispielsweise Herbstferienangebote forciert werden.

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