Geänderte Planungen für den Bau eines Seniorenheimes Opposition fordert Mitsprache: jetzt soll öffentlich diskutiert werden

ALFTER · Die Vorplanungen für ein Seniorenwohnheim an der Bahnhofstraße nahe dem Alfterer Ortskern liefen seit ihrer öffentlichen Präsentation vor anderthalb Jahren bislang nur hinter den Kulissen. Über einen aktuellen und geänderten Sachstand informierte die Gemeindeverwaltung im Sommer die Kommunalpolitiker in einem interfraktionellen Gespräch.

Wegen der vielen noch offenen Fragen fordert die Ratsfraktion der Grünen nun eine öffentliche Vorstellung der neuen Planungen im Ausschuss für Gemeindeentwicklung.

Ein entsprechender Beschluss soll auf Antrag der Grünen bei der kommenden Ratssitzung getroffen werden. Auch die Fraktion der Freien Wähler bemängelt, dass es über die Vorbereitungen für ein Bebauungsplanverfahren keine weiteren konkreten Informationen in den zuständigen Ausschüssen gegeben habe und verlangt Aufklärung.

Es geht um ein 17 000 Quadratmeter großes Grundstück zwischen Bahnhofstraße und der Straße Auf dem Mühlenbungert. Es besteht Interesse von Investoren, dort ein Seniorenwohnheim, Mehrgenerationenhäuser und barrierefreie Wohnungen zu bauen. Als Betreiber der Senioreneinrichtung - seinerzeit war von 80 Plätzen die Rede - ist weiterhin die gemeinnützige "Wohnen und Leben im Alter gGmbH" in Köln, eine Tochtergesellschaft der Diakonie Michaelshoven, im Gespräch.

Details wurden öffentlich erstmalig am 23. April 2013 bei einer gemeinsamen Sitzung des Planungsausschusses und des Ausschusses für Kinder, Jugend, Senioren und Soziales bekannt. Damals befürworteten die Kommunalpolitiker mit großer Mehrheit zwar Vorbereitungen für ein Bebauungsplanverfahren; sie gaben der Verwaltung jedoch auch eine Fülle von Bedenken und Fragen mit auf den Weg. Antworten darauf stehen weitgehend noch aus.

"Auch wenn die Gemeinde Alfter mit Pflegeplätzen unterversorgt ist, kann nicht an ungeeigneter Stelle und mit ungeeigneten Baukörpern geplant werden", heißt es in dem Antrag der Grünen zur Ratssitzung. So sei schon fraglich, ob das Gelände topografisch und wegen möglicher Hochwassergefahren für ein solches Projekt geeignet sei.

Das waren bereits vor anderthalb Jahren Kritikpunkte der Kommunalpolitiker, die bis heute auf eine von der Verwaltung zugesagte Ortsbesichtigung des Standorts warten. Unter anderem sollte auch geprüft werden, ob die Aue am Görresbach frei gehalten und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann. Bei dem interfraktionellen Gespräch stellte der Architekt einen geänderten Entwurf für das ursprünglich recht massiv geplante Seniorenheim vor.

Nach diesem Termin sehen die Grünen nun auch Diskrepanzen zwischen dem Geländeprofil und den Anforderungen an einen barrierefreien Zugang zum Seniorenwohnheim und an Barrierefreiheit im Außenbereich. Die entsprechenden DIN-Normen und die nordrhein-westfälische Bauordnung müssten berücksichtigt werden.

"Zur Erreichung dieses Ziels darf es allerdings nicht zu unverhältnismäßigen Modellierungsarbeiten an dem vorhandenen Gelände kommen", schreiben die Grünen. Im Ausschuss für Gemeindeentwicklung sollen nicht nur die neuen Planungen vorgestellt werden, sondern auch Antworten der Verwaltung auf die Fragen und Anregungen der Planungspolitiker und Sozialpolitiker vom 23. April 2013. Außerdem soll die Verwaltung darlegen, in welcher Größenordnung der Bedarf an Pflegeplätzen durch die Neubauten verbessert werde.

Rat tagt

Der Rat der Gemeinde Alfter tagt am Dienstag, 28. Oktober, ab 18 Uhr im Alfterer Rathaus.

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