Overath-Aktion in Siegburg Overath-Team zählt weiter auf Unterstützer

Rhein-Sieg-Kreis · SKM und Wolfgang Overath Fonds bitten um Sach- und Geldspenden für Obdachlose und Bedürftige. Die Weihnachtsfeier im großen Saal fällt aus.

 Zahlreiche Unterstützer ihrer Spendenaktion wünschen sich Hans-Joachim Dose (v.l.), Monika Bähr, Bert Becker und Wolfgang Overath.

Zahlreiche Unterstützer ihrer Spendenaktion wünschen sich Hans-Joachim Dose (v.l.), Monika Bähr, Bert Becker und Wolfgang Overath.

Foto: Paul Kieras

Seit 25 Jahren veranstaltet der Katholische Verein für soziale Dienste im Rhein-Sieg-Kreis (SKM) zusammen mit dem Wolfgang Overath Fonds eine Weihnachtsfeier für Obdachlose und Menschen in Not. Jetzt, im 26. Jahr, ist diese Feier pandemiebedingt nicht möglich.

Um den betreuten Menschen und besonders den Kindern dennoch eine Freude zu bereiten, werden die Mitarbeiter des SKM für insgesamt 120 Haushalte, Einzelpersonen und Familien, individuelle weihnachtliche Pakete mit Lebensmitteln, Kleidung und Spielzeug zusammenstellen. „Die derzeit starken Einschränkungen des öffentlichen Lebens treffen die bedürftigen Menschen überdurchschnittlich stark. Wer in Armut lebt, den trifft die aktuelle Krise besonders hart“, so Wolfgang Overath bei einem Pressetermin zusammen mit der Vorstandsvorsitzenden des SKM, Monika Bähr, und Bert Becker von der Wohnungslosenhilfe beim SKM. „Es geht uns darum, ein Zeichen zu setzen, da die Not nicht geringer, sondern größer wird“, sagte Bähr.

Overath will ein Zeichen setzen

„Natürlich betreuen wir viel mehr als die 120 Haushalte, aber wir haben danach ausgesucht, wer die meisten Hürden noch vor sich beziehungsweise hinter sich hat“, so Becker. Er verwies darauf, dass der SKM pro Jahr etwa 1000 Menschen betreut. Zusätzlich erhalten 15 Menschen, die es trotz der schwierigen Situation in diesem Jahr geschafft haben, eine Wohnung zu beziehen und ein eigenverantwortliches Leben zu führen, eine Unterstützung von jeweils 200 Euro. Zu denen gehört auch Hans-Joachim Dose, der seinen Weg in die Obdachlosigkeit schilderte und wie er ihr nun wieder entkommen ist.

Er hatte in Süddeutschland eine Arbeit, ihm wurde die Wohnung gekündigt, er kam zunächst bei seiner Schwester unter, zog dann in ein Hotel, verlor krankheitsbedingt seinen Job. Da­raufhin nahm ihn seine Stieftochter in Neunkirchen-Seelscheid auf, nach Meinungsverschiedenheiten mit dem Schwiegersohn setzte der ihn vor die Tür, Dose landete auf der Straße. Zumindest ein Dach über dem Kopf und einige Gelegenheitsjobs hat er seit August wieder. „Mein größter Wunsch ist es, wieder geregelte Arbeit zu finden“, betonte der fast 60-Jährige. Einfach sei das nicht. Mehr Anfragen und Bedarf an Unterstützung stellt Monika Bähr im Vergleich zum Vorjahr fest. Rund 15 000 Euro seien 2020 aus dem Overath-Fonds an Hilfe geflossen. Sie appelliert an die Hilfsbereitschaft der Menschen und bittet um Sach- und Geldspenden.

Darum bemüht sich auch Overath. Er verfüge über ein großes Netzwerk, „Leute, die mir seit über 20 Jahren dabei helfen“, sagte der Geschäftsmann und Fußballweltmeister von 1974. Für ihn ist die Hilfe selbstverständlich: „Es ist angebracht, dass Menschen, denen es gut geht, denen helfen, denen es nicht so gut geht.“ Dennoch fordert er auch diese auf, trotz Schicksalsschlägen den Mut nicht aufzugeben und sich intensiv darum zu bemühen, aus ihrer prekären Lage herauszukommen. 

Weitere Informationen zur Arbeit des Wolfgang Overath Fonds und zur Spendenmöglichkeit unter https://caritas.erzbistum-koeln.de/rheinsieg-skm/spenden/wolfgang-overath-fonds/

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