NRW-Strukturprogramm Regionale 2025 stärkt Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis

Rhein-Sieg-Kreis · Vom Dorfladen bis zur Pendlerroute: Das Strukturprogramm Regionale 2025 stärkt Kommunen im östlichen Rhein-Sieg-Kreis. Ein Überblick über Projekte und Kosten.

 Industriekultur ist eine der Stärken im östlichen Rhein-Sieg-Kreis: Kabelmetal in Windeck ist schon seit der Regionale 2010 ein Kulturzentrum.

Industriekultur ist eine der Stärken im östlichen Rhein-Sieg-Kreis: Kabelmetal in Windeck ist schon seit der Regionale 2010 ein Kulturzentrum.

Foto: Benjamin Westhoff

Rund 700.000 Menschen in 28 Kommunen stehen bei der Regionale 2025 im Fokus. Der Blick wandert beim aktuellen NRW-Strukurprogramm weg von der überfüllten Rheinschiene, hin zu den Orten und Landschaften im östlichen Rhein-Sieg-Kreis, im Rheinisch-Bergischen-Kreis und im Oberbergischen Kreis.

Das sogenannte „Bergische Rheinland“ ist „nicht der Rest der Region, sondern ein Raum mit einer eigenen Geschichte“, sagte Reimar Molitor, Geschäftsführer der Regionale-2025-Agentur, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im Siegburger Kreishaus. Er informierte mit Mehmet Sarikaya, Fachbereichsleiter im Referat Wirtschaftsförderung und Strategische Kreisentwicklung, und Landrat Sebastian Schuster über den Stand der Ideen und Projekte.

Die Corona-Pandemie hat für die Regionale nicht viel verändert, aber vieles bestätigt. Stichwort Homeoffice: „Die Leute nehmen die Arbeit aus der Rheinschiene mit in diese schöne Landschaft. Wir gehen davon aus, dass die Tagesbevölkerung in den Dörfern weiter zunimmt“, erklärte Molitor.

Der Rhein-Sieg-Kreis war 2010 bereits Teil einer Regionale und bekam Leuchttürme wie den neugestalteten Drachenfels oder das Kulturzentrum Kabelmetal in Windeck. Beim neuen Programm im östlichen Rhein-Sieg-Kreis kommen auch kleinteiligere Projekte wie der Dorfladen in Windeck-Leuscheid zum Zuge, die Vorbild für andere Ortsmitten sein sollen. Außerdem ermöglicht die fortgeschrittene Digitalisierung laut Molitor eine neue Generation von Projekten, zum Beispiel ein Informationssystem für Extremwetter, das Infrastruktur und Bevölkerung schützen soll.

Landrat Schuster verspricht sich von der Regionale 2025, „dass wir den östlichen Rhein-Sieg-Kreis insgesamt stärken und nach vorne bringen“. Bislang hat noch kein Projekt aus dem Rhein-Sieg-Kreis den A-Status und damit grünes Licht für eine Förderung. Fünf Ideen haben sich aber für Status B qualifiziert. „Für Stadt Blankenberg wollen wir Ende des Jahres den A-Status erreichen“, sagte Sarikaya. Die fünf B-Projekte:

■ Mobilität in Neunkirchen-Seelscheid: In der Gemeinde soll ein neuer Ortsbus zwischen Neunkirchen und Seelscheid fahren. Bürger aus den kleineren Orten können sich ein Taxi rufen, das sie zum VRS-Tarif an der Haustür abholt. Beides zusammen ergibt einen Testlauf für innovativen öffentlichen Nahverkehr im ländlichen Raum. Nach drei Jahren sollen auch andere Kommunen von den Erfahrungen profitieren, was besser läuft: Ortsbus oder Taxi auf Abruf. Veranschlagt sind Kosten von rund zwei Millionen Euro.

■ Agger-Sülz-Radweg: Der Radverkehr soll im Rhein-Sieg-Kreis ebenso gestärkt werden wie in den Nachbarkreisen. Lücken im Radwegenetz werden geschlossen und die Flusslandschaften erlebbar, so die Idee. Kosten: vier bis fünf Millionen Euro.

■ Stadt Blankenberg – Geschichtslandschaft und Zukunftsdorf: Im mittelalterlichen Hennefer Ortsteil gilt es, Wohnen und Tourismus in Einklang zu bringen, die Kulturlandschaft zu pflegen und die Lebensqualität der Bürger zu steigern. Kernmaßnahme ist der Bau eines neuen Kultur- und Heimathauses, Entwürfe gibt es bereits. Kosten: circa zwölf Millionen Euro.

■ Regionales Informationssystem über Wasser-Extremereignisse:Es wird ein Frühwarnsystem für Starkregen entwickelt, das auch die Informationen für Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, kommunale Einrichtungen, Unternehmen und Bürger optimiert. Hier wird außerdem Wissen gebündelt und ein Werkzeug zur Risikoanalyse geschaffen. So sollen bessere Prognosen für Starkregen möglich werden. Kosten: rund zwei Millionen Euro.

 Rad-Pendler-Routen im Rechtsrheinischen: Die Idee ist, mehr Pendlerverkehr aufs Fahrrad zu verlagern. Für zwei Trassen von Bergisch Gladbach sowie von Rösrath/Lohmar nach Köln sind 15 bis 21 Millionen Euro veranschlagt.

Unter dem Motto „Drei Kreise, zwei Welten, eine Regionale“ informiert die Agentur jetzt auf ihrer erweiterten Internetseite www.regionale2025.de.

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