Nach SEK-Einsatz in Sankt Augustin 30-Jähriger weiterhin in Klinik

SANKT AUGUSTIN · Auch einen Tag nach dem Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr in Menden gab es in der Hertzstraße nur ein Gesprächsthema. Am Sonntag hatte sich dort ein 30-jähriger Mann in einem Reihenhaus verschanzt und gedroht, dort Feuer zu legen.

 Während des Einsatzes von Polizei und Feuerwehr dürfen Anwohner ihre Häuser nicht betreten.

Während des Einsatzes von Polizei und Feuerwehr dürfen Anwohner ihre Häuser nicht betreten.

Foto: Axel Vogel

Seine Eltern informierten die Polizei, die schnell den Straßenzug absperrte und mit einer Einheit des Spezialeinsatzkommandos aus Dortmund anrückte. Auch die Gas- und Stromzufuhr für diesen Bereich wurde gekappt. Gegen 15.30 Uhr wurde der Mendener im Haus überwältigt und in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.

"Dort wird er nun von den Ärzten untersucht. Diese treffen dann auch die Entscheidung, was weiter mit ihm passiert", erklärte Polizeisprecher Burkhard Rick am Tag nach dem Einsatz.

Gegen 11 Uhr am Sonntag hatte der Einsatz begonnen. Zu dem Zeitpunkt stand der 30-Jährige, der in Bayern aufgrund einzelner leichter Körperverletzungen polizeilich bekannt ist, unter erheblichem Drogeneinfluss. Dies sei der Grund gewesen, warum die Polizei seine Drohung sehr ernst genommen habe.

"Wir haben die Situation bewertet, wie sie uns von den Eltern geschildert wurde. Aufgrund seines Drogenkonsums war der Sohn unberechenbar", so Rick. Einzelne Nachbarn äußerten am Montag ihre Verwunderung darüber, dass sie nicht über die dramatischen Ereignisse aufgeklärt wurden.

[kein Linktext vorhanden]Auch seien im Umkreis nicht alle Häuser evakuiert worden. "Wir haben einen Sicherheitsradius von 100 Metern festgelegt", erklärt Rick. Dies habe vor allem die Hertzstraße und die Ohmstraße betroffen. "Es wäre auch schwierig gewesen, jedem einzelnen die Gefahrenlage zu erklären", sagt Rick.

Das Vorgehen der Polizei sei eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen. Anwohner, die ihre Häuser während des Einsatzes verlassen mussten, erhielten laut Polizei von den Beamten eine Hotlinenummer, die jederzeit zu erreichen war und unter der Fragen der Mendener beantwortet wurden.

Die Zurückhaltung auch gegenüber den anwesenden Medienvertretern zum Zeitpunkt des Polizeieinsatzes sei reine Taktik gewesen. "Die Berichterstattung hätte der 30-Jährige ebenso verfolgen können und wäre so über unser Vorgehen informiert gewesen", erklärt der Polizeisprecher.

Unklar ist bis jetzt noch, welche Anklage auf den 30-Jährigen wartet. Dies ist abhängig vom Ausgang der ärztlichen Untersuchungen. Die Kosten für den Einsatz muss er jedoch nicht tragen. "Die Polizei wird diesen Einsatz nicht in Rechnung stellen", betont Rick.

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