Zweite Kamera wird eingebaut A59-Blitzer soll endlich funktionieren

Sankt Augustin · Welch ein Glück für manch rasenden Autofahrer, welch ein Versäumnis für die Rhein-Sieg-Kreis-Kasse: Die neue Blitzanlage auf der A59 bei Sankt Augustin Meindorf war bislang nur eingeschränkt einsetzbar. Jetzt wird nachgebessert.

Seit sechs Wochen ist sie scharf geschaltet, seither "blitzt" die erste Radarfalle auf einem Autobahnabschnitt des Kreises, wie berichtet, alle Autos, die in Höhe Meindorf zu schnell in Richtung Königswinter fahren. Bislang muss indes nur etwa die Hälfte der "Raser" mit einem Bußgeldbescheid rechnen. Denn die Messstation zu Beginn der Lärmschutzwand arbeitet noch nicht in vollem Umfang - und liefert zum Teil unzureichende Beweisfotos.

"Wegen Lieferschwierigkeiten konnte zunächst nur eine Kamera eingebaut werden", erklärte Kreissprecherin Rita Lorenz gestern auf Nachfrage. Diese fotografiere Nummerschild und Auto in der Totalen, eine Fahrererkennung sei damit aber nicht möglich.

"50 Prozent der Aufnahmen sind juristisch nicht verwertbar"

Das wird sich spätestens zum Wochenende ändern. Denn die zweite Kamera, die den Fahrer ins Visier nimmt, ist gestern geliefert und noch am Abend eingebaut worden, teilte Lorenz mit. Sie werde justiert und im Laufe der Woche scharf gestellt. Jeder, der dann die Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern überschreitet, muss ein Bußgeld zahlen.

Rund 30 Prozent der etwa 286.000 Fahrzeuge, die pro Woche auf dem dreispurigen Streckenabschnitt der A 59 unterwegs sind, fahren schneller als 120. Das geht aus einem Geschwindigkeitsprofil hervor, das die Autobahnpolizei erstellt hat. Diese hatte die neue "Radarfalle" initiiert.

Die kostet den Kreis rund 150 000 Euro. Hinzu kommen Kosten für fünf neue Stellen, die zur Bearbeitung der Tempoüberschreitungen geschaffen wurden. Der Kreis rechnet für 2016 mit Einnahmen von etwa 1,8 Millionen Euro. Dem stehen Kosten von 500 000 Euro gegenüber. Wie viel bisher durch die Radarfalle eingenommen wurde, vermochte Lorenz nicht zu sagen. "Viele Verfahren laufen noch."

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