Neubau in Mülldorf Augustiner Anwohner fürchten Verkehrskollaps wegen Neubauten
Sankt Augustin · Über das geplante Bauvorhaben auf dem ehemaligen Bauhof-Areal in Sankt Augustin-Mülldorf hat die CDU die Anwohner informiert. Die vor allem von der geplanten Verkehrsführung wenig begeistert.
Die Anwohner der Bonner Straße (B 56) in Sankt Augustin-Mülldorf dürften am Donnerstagabend fast vollzählig im Foyer der Mehrzweckhalle gewesen sein. An die 100 Bürger hatten sich dort versammelt, um mehr über die geplante Bebauung auf dem Grundstück des alten Bauhofs an der Kreuzung Bonner Straße/Südstraße zu erfahren.
Der Mülldorfer Ortsverein der CDU um dessen Vorsitzende Claudia Feld-Wielpütz hatte eingeladen, denn mit Bekanntwerden der Baupläne an der großen Kreuzung, die im Zentrumsausschuss im Februar vorgestellt wurden, habe es viele Fragen gegeben, berichtete die Mülldorfer CDU-Frontfrau. Unterstützt wurde sie von dem Technischen Beigeordneten der Stadtverwaltung, Rainer Gleß, sowie dem Fachbereichsleiter Stadtplanung und Bauordnung, Uwe Trübenbach.
Anwohner halten mehr Stellplätze für notwendig
Schnell kristallisierte sich heraus, was den Bürgern Angst macht: Sie befürchten einen Verkehrskollaps auf der ohnehin schon viel befahrenen Bonner Straße. Zudem seien die Stellplätze zu knapp bemessenen.
Weiterer Kritikpunkt: die neue Planstraße gleich neben dem Haus der Nachbarschaftshilfe, die nach der Bebauung als Erschließungsstraße zu den Häusern und als Abfluss für den Verkehr der Nachbarschaftshilfe dienen soll. Denn die Anwohner haben große Bedenken, ob die Ein- und Ausfahrt kurz vor dem Haus der Nachbarschaftshilfe überhaupt gelingen kann. „Es herrscht schon jetzt Chaos zu bestimmten Zeiten, und das wird sich dann noch verschlimmern, wenn die Fahrzeuge nicht nur zur Einfahrt sondern auch zur Ausfahrt die Bonner Straße nutzen“, so die einhellige Meinung der Anwohner.
Planstraße steht in der Kritik
Bisher fahren die Autos von der Bonner Straße auf das großzügige Gelände der Nachbarschaftshilfe, und von dort über die Südstraße wieder hinaus. Genau das wird wegen der Bebauung auf dem Schotterparkplatz künftig nicht mehr möglich sein. Auch wenn Gleß beteuerte, dass der Landesbetrieb Straßen NRW attestiert habe, dass die Zu- und Abfahrt über die Bonner Straße funktioniere – überzeugt davon war augenscheinlich keiner der Anwohner. 500 bis 800 Fahrzeuge fahren pro Tag zur Nachbarschaftshilfe, darunter Lieferfahrzeuge, Transporter oder Müllfahrzeuge. „Vor diesem Hintergrund haben wir auch die Planstraße immer kritisch gesehen“, stellte Feld-Wielpütz für die CDU klar.
Überhaupt nicht glücklich ist auch der Geschäftsführer der Nachbarschaftshilfe, Heinz-Peter Schumacher, mit der geplanten Bebauung an dieser Stelle. „Mein Wunsch wäre, dass die Häuser entlang der Bahn so gebaut werden, dass man weiterhin von der Bonner Straße zur Nachbarschaftshilfe hineinfahren und zur Südstraße wieder hinausfahren kann“, sagte er bei der Bürgerveranstaltung. „Das wird uns fehlen und ich kann heute nicht sagen, wie das endet“, warnte Schumacher. Gleß sicherte ihm zu, dass er die Unterstützung der Stadt bekomme, wenn es um neue Stellplätze gehe – als Ersatz für die Wegfallenden auf dem Schotterparkplatz.
Drei Gebäude geplant
Nur fünf überirdische Stellplätze an den Mehrfamilienhäusern? Das sei ebenfalls zu knapp bemessen, so die Anwohner. Schließlich bekämen die Bewohner der Mehrfamilienhäuser ja auch mal Besuch. Nicht jeder parke sein Fahrzeug immer in der Tiefgarage, die 70 Stellplätze vorhalten soll.
Geplant sind auf dem Gelände drei Gebäude; in den beiden entlang der Bahn sind jeweils 17 Sozialwohnungen geplant. Wie viele Wohnungen am Ende in dem Wohn- und Geschäftseckhaus entstehen, konnten die beiden Investoren Jürgen Adolphs und Christoph Schlechtriem bei der Versammlung noch nicht sagen.
Schon am 25. April wird das Thema auf der Tagesordnung im Zentrumsausschuss stehen und am 16. Mai soll im Rat der finale Beschluss zum Verkauf des Grundstücks gefasst werden.