Autobahn bei Sankt Augustin Bezirksregierung legt Ausbau-Pläne für die A 59 offen

Sankt Augustin/Bonn · Die Autobahn 59 soll in den nächsten Jahren bei Menden und Meindorf von drei auf vier Spuren in jede Fahrtrichtung erweitert werden. Ab Montag können Interessierte die Pläne einsehen und direkt Betroffene Einwendungen eingeben.

 Eine vierte Spur soll die A 59 in beide Fahrtrichtungen zwischen den Autobahnkreuzen Sankt Augustin-West und Bonn-Nordwest erhalten.

Eine vierte Spur soll die A 59 in beide Fahrtrichtungen zwischen den Autobahnkreuzen Sankt Augustin-West und Bonn-Nordwest erhalten.

Foto: Thomas Heinemann

Die A 59 soll zwischen dem Autobahndreieck Sankt Augustin-West nahe der Kläranlage Menden und dem Autobahndreieck Bonn-Nordost bei Vilich-Mülldorf breiter werden. Die Pläne dafür sind seit 2016 im Bundesverkehrswegeplan konkretisiert, das Planverfahren zur Vorbereitung des Ausbaus läuft seither. Ab Ende 2026 will die Autobahn GmbH des Bundes voraussichtlich mit dem Ausbau beginnen. In Meindorf sollen dazu sechs Häuser abgerissen werden, um die Autobahn auf einer Länge von 3,2 Kilometern von sechs auf acht Spuren zu verbreitern. Die Bezirksregierung Köln teilt nun als zuständige Anhörungs- und Planfeststellungsbehörde mit, dass ab Montag, 15. August, die Unterlagen für den Ausbau öffentlich ausliegen.

Damit haben alle Betroffenen wie auch Interessierte bis zum 14. September die Möglichkeit, bei den Städten Sankt Augustin und Bonn die Pläne für das Bauvorhaben einzusehen. Jeder, dessen persönliche Belange durch die beabsichtigte Erweiterung und damit einhergehende weitere Veränderungen betroffen werden, kann dann bis einschließlich 14. Oktober seine Einwendungen gegen den Plan erheben. Wie die Bezirksregierung mitteilt, beginnt die Ausführungsplanung, sobald Konsens besteht und eventuelle Ergänzungen oder Änderungen erfolgt sind.

 Zwischen den Autobahnkreuzen Sankt Augustin-West und Bonn-Nordwest soll die A 59 um je eine Spur in jede Richtung erweitert werden.

Zwischen den Autobahnkreuzen Sankt Augustin-West und Bonn-Nordwest soll die A 59 um je eine Spur in jede Richtung erweitert werden.

Foto: grafik

Schon nachdem erste Entwürfe 2019 mit dem ersten Deckblatt öffentlich waren, hatte das vor drei Jahren Politik und Bürger auf den Plan gerufen, vor allem mit Blick auf die geplanten Lärmschutzwände und einen Lärmschutzwall. So forderten sie etwa, den Richtung Beuel geplanten Lärmschutzwall um weitere 600 Meter Richtung Süden bis zu einer Feldwegebrücke zu verlängern. Das Thema Lärmschutz beschäftigt die Mendener und Meindorfer, deren Orte durch die A 59 getrennt sind, im Grunde schon seit dem Bau der Autobahn in den späten 1960er-Jahren. Damals schloss sie die Lücke zwischen der bereits 1958 ausgebauten Bundesstraße 42 bei Königswinter und der Anschlussstelle Köln-Lind.

Das nutzten zunehmend mehr Fahrzeuge, weswegen das Teilstück schon Ende der 1980er-Jahre mit seinen je zwei Fahrspuren in jede Richtung an seine Kapazitätsgrenzen stieß. Eine provisorische Erweiterung auf drei eingeengte Fahrspuren je Fahrtrichtung unter Wegfall der Seitenstreifen sollte Abhilfe schaffen. Wegen der nun geringeren Spurbreite wurde die Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 100 reduziert. Doch die Strecke blieb trotzdem stauanfällig. Auf ihr treffen sich sowohl der Durchgangsverkehr von A 3, A 560 und A 565 als auch Fahrende mit den Zielen Bonn, Hennef, Siegburg, Troisdorf und Lohmar. Die Autobahn GmbH führt die starke Belastung von aktuell rund 126.400 Fahrzeugen pro Werktag auch auf den Abbiegeverkehr von und zur A 560 sowie A 565 zurück. Dieser Verkehr macht demnach etwa die Hälfte der Gesamtbelastung aus.

Die Autobahn GmbH geht davon aus, dass das Verkehrsaufkommen zudem weiter wachsen wird. Sie beruft sich auf Prognosen, nach denen im Jahr 2030 werktäglich im Schnitt 139.800 Fahrzeuge auf der A 59 unterwegs sein werden. Dabei seien die verkehrlichen Veränderungen durch die Bedarfsplanmaßnahme A 553 Rheinspange bereits berücksichtigt.

Deswegen nimmt die Autobahn GmbH des Bundes nun den achtstreifigen Ausbau der Autobahn zwischen dem Autobahndreieck Sankt Augustin-West und dem Autobahndreieck Bonn-Nordost in Angriff. Das führt auch zu Veränderungen an anderen Verkehrswegen und an Anlagen Dritter. So müssen etwa die beiden Knotenpunkte Bonn-Nordost und Sankt Augustin-West an den neuen Querschnitt der Hauptstrecke angepasst werden. Über Lärmschutzwände und -wälle sowie lärmmindernden Asphalt soll der Lärmschutz entlang der Strecke verbessert werden. Ebenfalls plant die Autobahn GmbH Kompensationsmaßnahmen auf Sankt Augustiner und Bonner Gebieten. Bei allen Arbeiten werde auch der Landschafts- und Naturschutz berücksichtigt. Über die Details können sich Interessierte in der Offenlage informieren. Die Pläne können bei den Städten, aber auch auf der Internetseite der Bezirksregierung eingesehen werden.

Das Planungsteam informiert auch vor Ort in Sankt Augustin über die Pläne. Mit ihrem Dialog-Bus macht es am Samstag, 3. September, von 10 bis 14 Uhr auf dem Penny-Parkplatz in Meindorf, Johann-Quadt-Straße 3, Halt.

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