Nahversorgungszentrum in Niederpleis Ausschuss vertagt Entscheidung

SANKT AUGUSTIN · Für das geplante Nahversorgungszentrum im Ortskern von Niederpleis stehen weiterhin alle Signale auf Grün. Da war sich die Politik im zuständigen Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschuss einig: Die Bürger brauchen ihren Nahversorger, lange dürfe das nicht mehr dauern. Der Beschluss zum Projekt wurde jedoch erneut verschoben.

 Im Ortskern von Niederpleis soll das Nahversorgungszentrum entstehen.

Im Ortskern von Niederpleis soll das Nahversorgungszentrum entstehen.

Foto: Holger Arndt

Gerade weil dem Investor die Zeit davon läuft, hatte sich der Ausschuss am Dienstagabend zu einer Sondersitzung getroffen. Investor Jürgen Kemper erklärte dort das Problem: "Es gibt im Rahmen der zweieinhalb Jahre der Entwicklung bestimmte Fristen bei Erwerb und Nutzung von Grundstücken, gerade bei privaten Grundstücken." Das gelte insbesondere sowohl für das Conzen-Areal wie auch für das Grundstück des leer stehenden Edekas. Es sei an der Zeit, das Verfahren zum Bebauungsplan abzuschließen, Einwände abzuarbeiten und Baurecht zu schaffen, betonte Kemper, "so dass wir diesen Sommer oder Herbst anfangen können, an der Pleistalstraße den Kreisverkehr zu bauen".

Gerüchte, man plane nur kurzfristig, stellte der Investor richtig: "Rewe hat sich am Standort für 20 Jahre eingemietet. Üblicherweise schließen Unternehmen bei Ersteinmietung nur über 15 Jahre ab." Mit einem Mietvertrag über 15 Jahre habe auch die Drogeriemarktkette DM ihr Standortbekenntnis gegeben, so Kemper. Hinzu kommen ein Takko-Modemarkt sowie zwei kleinere Geschäfte. Das alles sei jedoch davon abhängig, ob noch vor der Sommerpause des Rates gemäß dem noch ausstehenden Beschluss in der Sitzung am 10. Juli Baurecht geschaffen werden könne.

Doch gerade weil zwischen der Sondersitzung des Ausschusses und der Ratssitzung noch eine reguläre Ausschusssitzung am 18. Juni stattfindet, stellte die CDU den Antrag, den Beschluss erst in der kommenden Sitzung zu fällen. "Die Chance, das zu beraten, sollten wir uns nicht nehmen lassen", begründete der Niederpleiser CDU-Ratsherr René Puffe. "Wir haben wirklich wichtige Fragen, die nicht leicht von der Hand zu weisen sind. Aber diese Fragen können wir nur im nicht öffentlichen Teil der Sitzung stellen. Wir machen uns das nicht leicht," betonte Ratskollegin Claudia Feld-Wielpütz und überzeugte letztlich den Ausschuss zur Verschiebung.

Details zu diesen Fragen gab es in der Öffentlichkeit freilich keine. Doch jenen nicht öffentlichen Fragen waren offene Fragen zu Stellplätzen, Verkehr, Kreisverkehr und Fassadenplanung an Investor Jürgen Kemper vorangegangen. "Ja, die große Problematik ist die der Stellplätze. Diesen begrenzten Raum wollen wir bestmöglich nutzen," betonte Kemper. Rewe werde von 7 bis 22 Uhr geöffnet haben, nur in dieser Zeit sei der Parkplatz nutzbar.

Eine Parkplatzbewirtschaftung sei nicht vorgesehen, könne aber ins Gespräch kommen, sollte es tatsächlich Probleme mit Dauerparkern geben. Die Pläne für den Kreisverkehr lägen bereits dem Landesbetrieb Straßen NRW zur Prüfung vor. "Wir haben auch schon grundsätzliche Zustimmung für den Kreisverkehr erhalten", ergänzte der Technische Beigeordnete Rainer Gleß, "wir dürfen uns aber auf dem Kreisverkehr nicht ausruhen und müssen auch die Hauptstraße weiter im Blick haben." In Planung seien auch noch Varianten zur Fassadengestaltung, so Kemper, der als Beispiel einen Rewe-Markt in Niederkassel nannte. Die Planung mit Alternativen werde man nachreichen.

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