„Zu Gast auf dem Sofa“ in Sankt Augustin Maren Urner liest aus ihrem Buch „Raus aus der ewigen Dauerkrise“

Sankt Augustin · Mit ihrem Buch „Raus aus der ewigen Dauerkrise“ will Maren Urner Denkmuster ändern und Politik zukunftsfähig und nachhaltig machen. Sie liest daraus am Mittwoch, 25. Mai, in Sankt Augustin in der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg anlässlich der Veranstaltungsreihe „Zu Gast auf dem Sofa“.

 Die Neurowissenschaftlerin Maren Urner ist „Zu Gast auf dem Sofa“.

Die Neurowissenschaftlerin Maren Urner ist „Zu Gast auf dem Sofa“.

Foto: Lea Franke

Erst forderte sie „Schluss mit dem täglichen Weltuntergang“, nun will sie „Raus aus der ewigen Dauerkrise“. Maren Urner, Neurowissenschaftlerin und Professorin für Medienpsychologie, ist am Mittwochabend „Zu Gast auf dem Sofa“, eine Lesungsreihe der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Kooperation mit dem General-Anzeiger.

„Mit dem Denken von morgen die Probleme von heute lösen“ lautet der Untertitel des aktuellen Buchs. Maren Urner präsentiert darin Methoden, die helfen sollen, eine verantwortungsvolle Politik zu fördern, indem die Denkmuster geändert und das Denken neu ausgerichtet wird. Die Autorin stellt provokante Thesen auf. „Egoismus hat Zukunft“ ist eine davon. Die löst sie auf: Optimieren habe Konjunktur und lehre vor allem eins: Egoisten seien zwar nicht beliebt, aber erfolgreich. Doch aktuelle psychologische Studien sagen: Die wichtigste Zutat für ein gesundes und glückliches Leben seien gute soziale Beziehungen. Kooperativ zu sein, diene also den eigenen Interessen. Die wahren Egoisten sind laut Maren Urner darum diejenigen, die ihre Freundschaften pflegen und sich um andere Menschen kümmern.

Mit dieser und anderen Thesen will sie die herrschenden Denkmuster in der Politik als trügerische Beruhigungsmittel gegen eine zukunftsweisende Politik entlarven. Die gewohnten Rezepte und Denkmuster seien überholt und funktionieren in Zeiten wie diesen nicht mehr, sagt die Neurowissenschaftlerin. Folgen wir unseren biologischen Mustern wie Sicherheitsstreben, Kosten-Nutzen-Analysen und Lager-Denken, sei das politische Scheitern programmiert und die Zukunft gefährdet, lautet ihre Analyse.

Die Medienpsychologin setzt dem alten „statischen“ Denken ein Modell des neuen „dynamischen“ Denkens entgegen, das sie aus neuen Erkenntnissen der neurowissenschaftlichen und psychologischen Forschung entwickelt hat. Es brauche Neugier, Mut und Verstehen, um unsere Denkmuster zu ändern und die Herausforderungen und Probleme kreativ und lösungsorientiert angehen zu können – das ist ihrer Ansicht nach der einzige Weg, der angesichts globaler Krisen wie der Klimakrise unsere Lebensgrundlagen sichert. Sie ist überzeugt, dass dieser Wandel im Denken zu einem nachhaltigen Leben führt, das von Kooperation, Sinnstiftung und positiven Beziehungen bestimmt ist.

Maren Urner gründete 2016 „Perspective Daily“ mit, das erste werbefreie Online-Magazin für konstruktiven Journalismus. Seit ihrem Bestseller „Schluss mit dem täglichen Weltuntergang“ ist sie eine viel gefragte Keynote-Speakerin und Interviewpartnerin für TV, Radio und Podcast.

Die Lesung beginnt am Mittwoch, 25. Mai, um 19.30 Uhr im Audimax der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Campus Sankt Augustin, Grantham-Allee 20. Der Eintritt kostet zehn Euro, ermäßigt sechs Euro. Reservierte Karten müssen spätestens 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abgeholt werden.

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