Baubeginn für Nahversorger in Birlinghoven Bagger rollen für den Supermarkt

SANKT AUGUSTIN · Neues vom geplanten Supermarkt in Birlinghoven? Ja! Es wird nun doch etwas werden mit dem Netto-Nahversorger an der Pleistalstraße. Jetzt rollten die Bagger an, um die vorbereitenden Arbeiten aufzunehmen und die Baustraße auf dem Areal an der Ecke "An der Kleinbahn/Pleistalstraße" einzurichten.

Endlich, wird der Birlinghovener denken. Nach mehr als zwölf Jahren Planungsphase mit einigem Hin und Her und nicht wenigen Problemen im Bebauungsplanverfahren. Eines steht aber noch aus: die Unterschrift des Landesbetriebs Straßen NRW unter eine Verwaltungsvereinbarung mit der Stadt.

"Voraussichtlich im August werden wir sie unterzeichnen", sagt Timo Stoppacher, Sprecher beim Landesbetrieb Straßen NRW, Regionalniederlassung in Köln. Man habe noch Nachfragen gehabt, die Antwort der Stadt läge nun aber vor, der zuständige Sachbearbeiter sei noch im Urlaub, werde im Juli aber den Vorgang abschließend bearbeiten.

"Das ist ja mal eine gute Nachricht", meint Rainer Gleß, Technischer Beigeordneter der Stadt Sankt Augustin, der schon lange auf die Unterschrift aus Köln wartet. "Damit wäre eine dreieinhalb Jahre dauernde Historie einer Verwaltungsvereinbarung beendet", sagt Gleß. "Eine Teilbaugenehmigung haben wir dem Investor aber schon erteilt."

Seit Langem schon warten die Birlinghovener auf ihren Nahversorger. Sie haben Briefe an den Bürgermeister geschrieben und verstehen nicht, warum das alles so lange gedauert hat. "Was in den vergangenen mehr als zehn Jahren geschah oder nicht geschah, ist ein Skandal", schreibt etwa Rudolf Winter an Klaus Schumacher. Zumal es viele Monate überhaupt keinen Kontakt zwischen Landesbetrieb Straßen und der Stadt gegeben habe.

Die Stadt habe seit Jahren mit der neuen Planung Gas gegeben, meint Gleß. Der Ursprungs-Bebauungsplan aus dem Jahr 2003 sei aber zunächst schwer umzusetzen gewesen. "Alle namhaften Discounter haben damals abgewunken, weil in Birlinghoven zu wenig Kaufkraft sei", erinnert sich Gleß.

Dann gab es doch einen Investor mit Stoffel, Bertz und Partner, und alles schien auf gutem Weg. Weil aber die Erschließung des Marktes von der Pleistalstraße aus erfolgen soll, kam der Landesbetrieb Straßen NRW ins Spiel, denn bei der Pleistalstraße handelt es sich um eine Landesstraße.

Der Bebauungsplan musste aufgeschnürt und angepasst sowie eine Einigung mit dem Landesbetrieb erzielt werden. So wurde die Ortsdurchfahrt verlängert, damit die Stadt Sankt Augustin und nicht der Landesbetrieb für den Unterhalt zuständig ist. Dann wurde der geplante Linksabbieger zum Streitpunkt, den der Landesbetrieb zunächst aus Sicherheitsgründen ablehnte.

Die Behörde wollte dann eine Ampel als Kompromiss. Für die Stadt Sankt Augustin war diese Regelung aber überdimensioniert und zu teuer. Abschließend verständigte man sich darauf, die Situation im Auge zu behalten. Sollte es dann, wenn der Markt im Betrieb ist, Probleme geben, rüstet die Stadt nach. "Wir haben das alles schon länger geklärt", so Gleß.

Trotz des zähen Abstimmungsprozesses mit dem Landesbetrieb ist der Beigeordnete überzeugt von der im Stadtentwicklungskonzept verfolgten Strategie, die Nahversorgung in den Ortsteilen zu stärken.

"Das hat in Buisdorf, Meindorf und auch in Niederpleis gut geklappt. Das wird es jetzt auch in Birlinghoven", so der Erste Beigeordnete. Der neue Nahversorger ist mit einer Verkaufsfläche von rund 800 Quadratmetern geplant. Dazu kommt eine Bäckerei mit Café. Der Investor rechnet mit etwa vier Monaten Bauzeit. Einkaufen noch in diesem Jahr? Das wird.

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