Karl-Gatzweiler-Platz in Sankt Augustin Bei der Neugestaltung der Marktplatte bleiben die Bäume erhalten

Sankt Augustin · Wenn alles klappt, sieht der Karl-Gatzweiler-Platz im März 2022 wesentlich attraktiver aus als jetzt. Der Zentrumsausschuss hat die Neugestaltung der Marktplatte nach der inzwischen dritten Planvariante einstimmig beschlossen.

 Gegenüber dem Café Extrablatt werden auch künftig Bäume stehen.

Gegenüber dem Café Extrablatt werden auch künftig Bäume stehen.

Foto: Foto: Martina Welt

Es wird weiterhin 18 Bäume auf der Marktplatte geben. Das entschied der Zentrumsausschuss einstimmig am Dienstagabend nach einer Sitzungsunterbrechung. Mehrere Stunden lang hatte die neue Planvariante für die Aufwertung des Karl-Gatzweiler-Platzes den Ausschuss beschäftigt. Nun soll die Verwaltung die Neugestaltung entsprechend ausschreiben. Dabei bleiben die drei Baum-Standorte gegenüber der Außengastronomie des Café Extrablatt bestehen. Sie sollen neu bepflanzt und so abgedeckt werden, dass die Fläche genutzt werden kann.

Mit der neuen Variante startet die Verwaltung den dritten Anlauf, um die Aufwertung des Platzes zu realisieren (der GA berichtete mehrfach). Zwei Ausschreibungen der ursprünglichen Pläne scheiterten entweder an fehlenden Bewerbern oder zu hohen Kosten.

Mehr Platz für Fußgänger und Außengastronomie

Die jetzt beschlossene neue Variante stellte Tina Lorenz vom Fachbereich Straßenbau dem Ausschuss vor. Darin war vorgesehen, dass zwei oder drei Bäume auf der oberen Ebene der Marktplatte entfernt werden sollten, um mehr Raum für Außengastronomie, Fußgänger und Radfahrer zu bekommen. Brunnen und Spielplatz bleiben an der alten Stelle.

Die Spielfläche wird jedoch vergrößert; sie soll durch Bäume in Kübeln, die bei Bedarf weggeräumt werden können, beschattet werden. Die Treppe wird verkürzt und erhält Sitzstufen. An zwei Bereichen sind normale Stufen vorgesehen.

Neues Pflaster und flexible Pflanzkübel

Das Pflaster wird im oberen Bereich komplett erneuert, im unteren Bereich sind eine Reinigung und Versiegelung des alten Pflasters vorgesehen. Zum Ausbessern bestehender Lücken sollen Pflastersteine aus dem oberen Bereich dienen.

Sämtliche Bäume im unteren Bereich sollen in Kübeln gepflanzt werden, die verschoben werden können – allerdings immer nur dorthin, wo auch ein Stützpfeiler das Brückenbauwerk Marktplatte trägt. Die Pergola über der Grünfläche soll ebenfalls so begrünt werden, dass die Pflanzen tatsächlich Schatten werfen. Gebaut wird in zwei Bauabschnitten, die Gesamtkosten schätzt die Verwaltung auf rund 3,3 Millionen Euro.

Letzte Fragen werden geklärt

Aus dem Ausschussbeschluss ausgeklammert wurde zunächst die Pflasterreinigung auf der unteren Platzebene. Denn erstmals erwähnte die Planerin, dass man auch eine Erneuerung des Pflasters dort in Erwägung ziehen könnte. Sie rechnete vor, eine Neuverlegung des Pflasters erhöhe den Eigenanteil der Stadt um 110 000 Euro, wenn beide Maßnahmen vom Land mit 70 Prozent gefördert würden.

Hinzu komme die Unsicherheit, ob eine Reinigung des vorhandenen Pflasters überhaupt förderfähig sei. Das soll die Verwaltung nun zunächst recherchieren.

Der gemeinsame Antrag von SPD und Grünen, ein externes Büro mit der Spielplatzplanung zu beauftragen, wurde zurückgezogen. Im Gegenzug sicherte die Verwaltung zu, das Kinder- und Jugendparlament erneut zu beteiligen. Am Ende wurden sämtliche Anregungen aus dem Ausschuss weitestgehend berücksichtigt.

CDU gibt zum Thema Bäume nach

Lediglich die CDU-Fraktion musste eine Kröte schlucken, denn ihrer Meinung nach sollten die drei Baumstandorte am Café Extrablatt beseitigt werden, wogegen sich besonders die Grünen gewandt hatten. Benedikt Bungarten: „Es sind 18 Bäume vorgesehen, das ist mehr als jemals gedacht.“

Schließlich solle vor dem Café eine Art Fußgängerzone geschaffen werden, in der auch der Außengastronomie genügend Raum zur Verfügung stehe. „Die Debatte um die Begrünung leuchtet mir einfach nicht ein“, sagte er. Die Anzahl der Bäume sei jetzt deutlich höher als in der ersten Planvariante.

Doch es sei gute Tradition, dass im Zentrumsausschuss einstimmige Beschlüsse gefasst würden. „Trotz fachlicher Bedenken stimmen wir deshalb zu und wünschen den Bäumen gutes Gedeihen.“

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