Bluelight Night mit 220 Einsatzkräften Sankt Augustin: Blaulicht-Show für Kinder in Klinik

Sankt Augustin · „Blaulicht an“ hieß es bereits zum dritten Mal vor der Kinderklinik in Sankt Augustin. Bei der Bluelight Night sorgten dort 70 Einsatzfahrzeuge von Behörden und Hilfsorganisationen für ein Lichter-Spektakel, um den jungen Patienten in der Vorweihnachtszeit eine Freude zu machen.

 Mehr als 220 Einsatzkräfte von Behörden und Hilfsorganisationen sorgten für eine blaue Lichtershow rund um die Kinderklinik.

Mehr als 220 Einsatzkräfte von Behörden und Hilfsorganisationen sorgten für eine blaue Lichtershow rund um die Kinderklinik.

Foto: Thomas Heinemann

Faszination Blaulicht: Kaum ein anderes Lichtsignal zieht Jung und Alt so in seinen Bann und lässt vielleicht auch den Puls vor Neugierde schneller schlagen. Das wussten auch die mehr als 220 Einsatzkräfte von Behörden und Hilfsorganisationen, die am späten Sonntagabend zur Asklepios Kinderklinik kamen und ihr Blaulicht einschalteten – nicht als Warnung, sondern um den jungen Patientinnen und Patienten eine Freude zu bereiten, wie Organisator Olaf Bach erklärte: „Wir haben die siebte Bluelight Night in Deutschland initiiert und organisiert, und es ist unser dritter Besuch hier in Sankt Augustin.“

So entsendeten Polizei, Bundespolizei, das Bundeskriminalamt, die Feldjäger der Bundeswehr, der Zoll, die Johanniter, die Malteser, das Deutsche Rote Kreuz, die DLRG und auch das Technische Hilfswerk Einsatzfahrzeuge, um ein echtes Blaulichtspektakel rund um das Kinderklinikgebäude zu veranstalten. „Man kennt uns mittlerweile, es gab daher viele Zusagen in den ersten zwei bis drei Wochen“, berichtet Bach von den mehrwöchigen Vorbereitungen, „und am Samstagabend kam noch die DLRG Rhein-Sieg mit zehn Fahrzeugen und mehr als 60 Mann Besatzung dazu.“

Blaulicht und Lichterketten

Punkt 19 Uhr gab es das Kommando: „Blaulicht an.“ Zusätzlich waren einige Einsatzfahrzeuge aufwendig mit Lichterketten und Girlanden weihnachtlich dekoriert. Die Show verfehlte ihre Wirkung nicht: Neugierige Blicke von Balkonen, an Fenstern plattgedrückte Nasen und Dutzende gezückte Handys, die das Geschehen in Bildern festhielten, prägten den Abend. „Wir gestalten den Abend ganz bewusst ohne Lärm und Sirenen“, sagte der Organisator, „es soll festlich sein, eben eine besondere Weihnachtsbeleuchtung. Und es ist auch eine psychosoziale Pflegemaßnahme für die Kinder.“

So brachte der Verein „Benefizgranaten“ aus Langenfeld musikalische Weihnachtsgrüße zur Kinderklinik, während ein Weihnachtsmann die Kinder besuchte und an einem der auffälligsten Fahrzeuge auch einen Fotostopp einlegte. Das war der „Thin Blue Line tribute cop-car Germany“ – ein Dodge Charger SXT PP mit markantem Rammbügel und amerikanischer Signalbeleuchtung in rot und blau rund ums Auto verteilt.

Alles echt, betont Bach: „Das Polizeiauto ist ein Eyecatcher und war fünfeinhalb Jahre im Dienst in Ohio in der City of Westerville.“ Von dort holte Bach das Auto ins 6600 Kilometer entfernte Rheinland, wo es „auf einschlägigen Polizeiveranstaltungen in Deutschland, Benelux und Frankreich auf die Bedeutung der Thin Blue Line, der dünnen blauen Linie, aufmerksam macht.“ Das Symbol steht insbesondere im angloamerikanischen Raum für die Bedeutung der Polizei in der Gesellschaft und als Solidaritätssymbol für Respekt und Anerkennung innerhalb der Polizeifamilie, war zuletzt in Deutschland aber durch politische Nutzung in die Kritik geraten. Nach Sankt Augustin brachten das Auto und die 69 anderen Einsatzfahrzeuge Freude und auch die Erkenntnis, dass Blaulicht mit Reflexionen auf Schnee und Eis ein festliches und gar magisches Lichtambiente zu zaubern vermag.

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