Ärger über die Post Briefkasten in Buisdorf wochenlang nicht geleert

Sankt Augustin-Buisdorf · Karin Treppner wunderte sich: Keiner ihrer Gäste hatte die Einladung zur Geburtstagsfeier bekommen. Dann fand sie heraus, dass der Briefkasten nicht geleert wurde. Das Service-Center der Post verärgerte sie aber erst richtig.

 Jahrelang konnte sich Karin Treppner auf die Post verlassen. Seit Anfang August allerdings wurde der Briefkasten nicht geleert – dummerweise lagen Einladungen zu ihrem Geburtstag darin.

Jahrelang konnte sich Karin Treppner auf die Post verlassen. Seit Anfang August allerdings wurde der Briefkasten nicht geleert – dummerweise lagen Einladungen zu ihrem Geburtstag darin.

Foto: Martina Welt

Karin Treppner ist sauer. Seit zwei Wochen liegt ihre Post im Briefkasten in Buisdorf, dabei verspricht das Infoschild eine wochentägliche Leerung um 8 Uhr. „Bis zum 3. August wurde meine Post zugestellt, dann war Schluss“, sagt die Heilpraktikerin, die auch ihren beruflichen Schriftverkehr bisher viele Jahre lang problemlos über den gelben Kasten der Post in Buisdorf abwickelte.

„Ich habe vergangenen Mittwoch 50 Einladungen zu meinem Geburtstag verschickt, und bis zum Wochenende hatte niemand die Einladung erhalten“, ärgert sie sich. Zum Glück sei ihr Geburtstag nicht schon an besagtem Wochenende gewesen.

Der erste, bei dem sie sich beschwerte, war der Briefträger. „Der verwies mich an die Hotline der Post.“ Und was die Homöopathin dort erlebte, erzürnt sie inzwischen noch viel mehr als die Tatsache, dass ihre Post zwei Wochen lang nicht auf den Weg gebracht wurde. „Die Dame des Service-Centers meinte zunächst, ich solle doch noch eine weitere Woche abwarten.“

Falsche Informationen vom Callcenter

Wozu das gut sein sollte, das konnte sich Treppner beim besten Willen nicht erklären. So richtig sauer machte sie schließlich die Zusatzinformation von der Servicemitarbeiterin, die sich sehr schnell als falsch herausstellte: Ihr wurde mitgeteilt, dass sie für jeden Brief, den sie bisher in den Briefkasten in Buisdorf eingeworfen habe, eine sogenannte Sendungsverfolgung ausfüllen müsse.

Ein nicht umsetzbarer Vorschlag, zumal sie keine Sendungsnummern hatte und natürlich nicht mehr im Einzelnen wusste, welche Post sich in dem Behälter über zwei Wochen angesammelt hatte. Neben den Geburtstagseinladungen waren es auch Rechnungen oder sogar Mahnungen, die nun nicht mehr fristgerecht bearbeitet werden können.

„Für mich war das nichts weiter als Abwimmeln, was die Servicemitarbeiterin der Hotline versucht hat“, schimpft Treppner. Besonders schlimm findet sie den gesamten Vorgang, wenn sie daran denkt, wie viele andere Ähnliches erleben. „Ich hätte mir wenigstens gewünscht, dass die Dame mir eine Rufnummer gegeben hätte, unter der man mir weiterhelfen kann.“

Doch Fehlanzeige. „Wie sollen sich Betroffene denn gegen diese Form des Umgangs wehren?“ Ihr Glück: Über private Kontakte fand sie heraus, wer bei der Post für die fristgerechte Entleerung der Briefkästen zuständig ist. Auf diese Weise ist ihre Post nun doch noch unterwegs zu den jeweiligen Adressaten.

Post hat Erklärung für die Panne

Die Pressestelle der Post reagiert auf GA-Anfrage reumütig. „Da ist einiges schief gelaufen, und wir können uns nur entschuldigen, sowohl für den nicht geleerten Briefkasten als auch für die völlig falsche Reaktion im Service-Center“, sagt Achim Gahr, Pressesprecher der Deutschen Post.

Er berichtet: Lange Zeit habe an der Oberdorfer Straße ein kleinerer Briefkasten gehangen, der von den Zustellern selbst geleert wurde. Der Kasten sei gegen einen neuen ausgetauscht worden, der normalerweise durch eigenes Personal entleert wird.

In Buisdorf sollte aber weiterhin der Briefträger auch die Entleerung übernehmen. Das sei zwar dem Zusteller bekannt gewesen, in den vergangenen beiden Wochen habe jedoch ein Vertreter das Gebiet betreut und offenbar gedacht, er müsse diesen Standkasten nicht leeren.

„Die Kollegen sind jetzt alle sensibilisiert, und es gibt auch eine Merkkarte in den Zusteller-Schränken, die darauf hinweist“, sagt Gahr. „Wir gehen davon aus, dass das nicht mehr passieren wird.“ Auch das Callcenter sei informiert, denn natürlich müsse eine Kundenbeschwerde umgehend an die zuständigen Mitarbeiter weitergeleitet werden. „Hier gibt es internen Klärungsbedarf“, sagt Gahr.

Für Treppner ist das Ärgernis zwar aus der Welt geschafft, denn ihre Briefe sind zwischenzeitig angekommen oder zumindest unterwegs. Sie wünscht sich, dass in Zukunft Beschwerden dieser Art nicht einfach abgewimmelt werden.

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