Sankt Augustin Bundespräsident übernimmt die Ehrenpatenschaft fürs 7. Kind der Familie Jäger
SANKT AUGUSTIN · Wenn Christine und Nikolai Jäger ihren Wocheneinkauf gemeinsam planen, wird die Liste "etwas länger": Die 38-jährige gebürtige Beuelerin und ihr in Kasachstan geborener und 1988 nach Deutschland gekommener Mann leiten quasi schon fast ein kleines Familienunternehmen.
Vor 20 Jahren kam Tochter Lina zur Welt, vor zwölf Jahren dann Tochter Karina. "Eigentlich wollten wir nur zwei oder drei Kinder, aber das kam über die Jahre alles anders", sagt Christine Jäger. Denn nach Jasmin (10), Lilien (7), Niklas (5) und Leon (2) kam vor genau sieben Wochen der jüngste Spross der Familie, Töchterchen Kristina, zur Welt.
Immerhin haben die Jägers nun einen prominenten Unterstützer: Eine Erzieherin sprach die Mutter auf das Patenprogramm des Bundespräsidenten für das siebte Kind von kinderreichen Familien an. "Mein Mann hat dort angerufen, sich erkundigt, dann ging alles ganz schnell."
Am Freitag standen Vizebürgermeister Wilfried Heckeroth und Ortsvorsteherin Marlies Mick im Wohnzimmer von Familie Jäger, um die "Ehrenpatenschaft des Bundespräsidenten" Joachim Gauck mit Bild und Urkunde an Christine Jäger zu überreichen. Mit 500 Euro ist die Patenschaft dotiert. Zudem hatten Heckeroth und Mick einen Plüschbären für das Patenkind des Präsidenten und eine Spielesammlung für die Geschwister im Gepäck.
Die Freude ist nicht nur bei den Eltern groß, auch die Geschwister freuen sich über den Neuzuwachs, den alle mal auf dem Arm halten oder kuscheln wollen und sofort ins Herz geschlossen haben. Dass es einmal sieben Kinder werden würden, hatte das Paar, das sich vor 23 Jahren kennenlernte und vor über 20 Jahren heiratete, weder geplant noch sich vorstellen können.
Doch über jedes einzelne Kind, das betonen Christine und Nikolai besonders, seien sie stolz und glücklich. "Ja, es ist manchmal schwer, besonders, wenn sie sich untereinander streiten. Aber es ist auch schön, gerade weil alle Kinder mit anpacken und Verantwortung übernehmen", sagt die Mutter. "Manchmal denke ich, mit ein oder zwei Kindern ist es viel schwerer gewesen als heute mit sieben", sagt Nikolai Jäger, der selbst mit drei Geschwistern groß geworden ist.
Unterstützung gibt es von der Großmutter, die, wenn sie Zeit hat, Christine Jäger beim Babysitten oder Einkaufen unterstützt. Einkaufen, das ist für die Jägers eine logistische Herausforderung: "Selbst wenn man nur ein paar Teile kaufen möchte, ist das bei uns schon ein halber Einkaufswagen." Da hilft nur gute Koordination und ein ordentlicher Kalender, sagt Christine Jäger: "Da steht wirklich alles drin, von Elternabenden über Arzttermine bis zu Besuchen. Ohne den Kalender gäbe das nur Chaos."
