Brand in Stadtbahn Chaos im Berufsverkehr

BONN/REGION · Schlechter hätte der Start in die neue Woche für Hunderte Pendler und Schüler gar nicht beginnen können. Rund drei Stunden lang ging am Montag auf den Straßen rund um Hangelar gar nichts mehr.

Hunderte Fahrgäste warten an der Haltestelle Vilich auf Ersatzbusse. Die defekte Bahn blockiert die Gleise.

Foto: Manhold

Der Grund: Nach einem Schwelbrand in einem Stadtbahnwaggon der Linie 66 fiel der komplette Schienenverkehr für Stunden aus, auf den Straßen zwischen Hangelar und Sankt Augustin standen zusätzlich Busse und Taxen im Stau.

Gegen 6.27 Uhr bemerkte der Bahnfahrer auf seinem Weg von Bonn nach Sankt Augustin, dass sich in seiner Kabine Rauch entwickelte. Er steuerte die nächste Haltestelle an, ließ alle Fahrgäste aussteigen und alarmierte sofort die Feuerwehr. Die hatte den Brand zwar innerhalb kürzester Zeit im Griff, doch aufgrund der Hitze blockierten die Bremsen, die sich auch nicht mehr lösen ließen. Rund drei Stunden dauerte es, bis Techniker vor Ort das Problem gelöst hatten und das Hindernis schließlich in die Werkstatt geschleppt werden konnte.

Wie hoch der Sachschaden ist, darüber können die Bonner Stadtwerke (SWB) noch keine Angabe machen. "Um 9.23 Uhr lief der Verkehr dann wieder normal", so SWB-Sprecher Werner Schui.

Zwar hatten die Stadtwerke unmittelbar nach dem Zwischenfall einen Bahnpendelverkehr zwischen Siegburg und Sankt Augustin in der einen Richtung sowie von Bad Honnef über Bonn nach Vilich in der anderen Richtung eingerichtet, doch auf den Straßen ging innerhalb kürzester Zeit nichts mehr.

Wer es eilig hatte, der orderte ein Taxi. Andere Fahrgäste warteten auf die Ersatzbusse, die rund um den blockierten Streckenabschnitt eingesetzt wurden. Allerdings mussten sich viele in Geduld üben. "Wir hätten gerne noch mehr Busse eingesetzt, aber es standen keine weiteren zur Verfügung", so Schui. "Der Zwischenfall ereignete sich zu einer Zeit, in der wir das größte Fahrgastaufkommen des Tages haben. Wir bedauern diese Unannehmlichkeit", so der Sprecher.

Nicht nur die Wartezeit, sondern die fehlenden Informationen ärgerten so manchen Fahrgast. "Als nach 90 Minuten endlich der fünfte Bus kam, in dem wir Platz gefunden hätten, wurde die Sperrung aufgehoben", ärgerte sich ein GA-Leser, für den an der Adelheidisstraße Endstation war. Er beklagte vor allem, dass die Kunden keinerlei Auskunft über Grund und Dauer der Ausfälle erhalten hätten.

Wer am Montagmorgen von der Bahn in ein Taxi umgestiegen ist, der kann die zusätzlichen Fahrtkosten geltend machen. Denn aufgrund der Mobilitätsgarantie werden die Stadtwerke Kosten für die Weiterfahrt nach einer 20-minütigen Verspätung erstatten.