Frida-Kahlo-Schule in Sankt Augustin Christiane Böcker ist neue Pfarrerin für Behindertenarbeit

Sankt Augustin · Christiane Böcker ist neue Pfarrerin für Behindertenarbeit und Religionsunterricht an der Frida-Kahlo-Schule in Sankt Augustin. Am Mittwoch wurde sie offiziell in ihr Amt eingeführt.

 Die neue Pfarrerin für Behindertenarbeit Christiane Böcker (Zweite von rechts) mit Pfarrerin Annette Hirzel, Superintendentin Almut van Niekerk und Dr. Silke Hano, Leiterin der LVR-Frida-Kahlo-Schule (von links).

Die neue Pfarrerin für Behindertenarbeit Christiane Böcker (Zweite von rechts) mit Pfarrerin Annette Hirzel, Superintendentin Almut van Niekerk und Dr. Silke Hano, Leiterin der LVR-Frida-Kahlo-Schule (von links).

Foto: Thomas Heinemann

Strahlende Gesichter, warmherzige Begrüßungen und viele nette Worte: Christiane Böcker ist von der Frida-Kahlo-Schule schon jetzt nicht mehr wegzudenken. Seit Oktober ist die gebürtige Siegburgerin die neue Pfarrerin für Behindertenarbeit und Religionsunterricht an der LVR-Frida-Kahlo-Schule in Sankt Augustin. In der neuen Aufgabe sei sie mehr als nur „angekommen“, sagte die 45-Jährige am Mittwochmorgen bei ihrer offiziellen Amtseinführung durch Superintendentin Almut van Niekerk in der Klosterkirche der Steyler Missionare: „Alle haben es mir leichtgemacht, insbesondere die Schüler der Primarstufe. Die haben mich einfach an die Hand genommen und gesagt: „Komm mit, wir zeigen dir alles.“ Die „tolle Atmosphäre des Miteinanders“ habe sie bewegt, sagt die Pfarrerin, die in Herchen an der Sieg aufgewachsen ist und zuletzt in Remscheid als Seelsorgerin in einer psychiatrischen Klinik gearbeitet hat.

Die Mädchen und Jungen mit ihren unterschiedlichsten Fähigkeiten und Einschränkungen achteten in der Förderschule für körperliche und motorische Entwicklung ganz bemerkenswert auf ihre Mitschüler. Der Alltag sei geprägt von gegenseitiger Unterstützung und Empathie, aber auch von der Aufmerksamkeit für die besonderen Bedürfnisse eines jeden Einzelnen.

Ein Lob, das Schulleiterin Dr. Silke Hano bei der Amtseinführung gern hörte und an die neue Schulseelsorgerin zurückspielte: „Wie schnell sie einen Draht zu den Schülern gefunden hat, ist ebenso beeindruckend wie ihr Umgang mit unseren Jugendlichen, die ganz eigene Fragen zu den Themen des Glaubens und zu Gott haben. Sie bleibt niemandem eine Antwort schuldig.“

Nicht nur die Fortführung des Religionsunterrichts liege der Schule am Herzen, sondern insbesondere die Seelsorge, berichtete die Schulleiterin aus der Praxis. „Als der Vorgänger in den wohlverdienten Ruhestand gegangen ist, haben sich Eltern und Lehrer gemeinsam bemüht, dass wir einen Nachfolger bekommen, weil die Seelsorge für uns alle eine große Bedeutung hat. Viele Familien unserer Schüler erleben über die Jahre viele schöne, manchmal aber auch traurige Momente, in denen Beistand gut tut.“

Eine Aufgabe, die der Pfarrerin, die selbst eine Sehbehinderung hat, ebenso eine spürbare Herzensangelegenheit ist wie feste Wille, im täglichen Leben niemanden aufgrund seiner Einschränkungen oder Bedürfnisse auszuschließen. Etwa beim regelmäßigen Schulgottesdienst, der ebenso wie die Amtseinführung im katholischen Kloster stattfinde, dankte die evangelische Pfarrerin: Die Gastfreundschaft zeuge vom Geist der Steyler Missionare, die ganz offen für Ökumene seien. Der Schulgottesdienst werde in der Krypta im Untergeschoss gefeiert. Die Treppen zur Krypta seien für die Kinder im Rollstuhl kein Problem, lobt Christiane Böcker. „Hier gibt es einen Treppenlift und zur Klosterkirche gibt es einen Aufzug. Es gibt also immer einen Weg und wir lassen niemanden in der Schule zurück, nur weil er nicht laufen kann“, so die Pfarrerin.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort