Lockerungen im Rhein-Sieg-Kreis So gehen die Ordnungsämter das Feiertagswochenende an
Region · Das anstehende Feiertagswochenende bringt im Rhein-Sieg-Kreis Zeit für Ausflüge in die Natur oder Gastronomie, aber auch Verwirrung um die Corona-Lockerungen. Wie bereiten sich die Ordnungsämter darauf vor? Welche Regeln gelten aktuell?
Brauche ich einen Test, um essen zu gehen? Welche Regeln gelten gerade? Die Zahlen sinken und bei Gastronomen und Kommunen der Region stehen kurz vor dem langen Feiertagswochenende die Telefone nicht still. Seit Mittwoch, 2. Juni, gelten im Rhein-Sieg-Kreis neue Corona-Regeln: Zum Beispiel brauchen Gäste für die Außengastronomie keinen Schnelltest mehr. „Es ist verwirrend“, sagt Marion Lübbehüsen von der Pressestelle der Stadt Meckenheim. „Am Freitag gilt wieder etwas anderes.“ Das liegt daran, dass das Land gerade für den Kreis die Voraussetzungen für Inzidenzstufe 1 festgestellt hat und ab Freitag, 4. Juni, damit weitere Lockerungen anstehen. Ordnungsämter und Gastronomen aus dem Rhein-Sieg-Kreis berichten, wie sie sich auf Feiertag und Wochenende vorbereiten.
„Wir haben keinen Rhein“, sagt Lübbehüsen. Die Stadt Meckenheim rechne deshalb mit einem ruhigen Wochenende. Den Mitarbeitern des Ordnungsamtes stünde ein „ganz normaler Dienst“ bevor. Beim Restaurant „Bahnhof Kottenforst“ in Meckenheim herrscht am Mittwochmittag so reger Betrieb, dass Chef Tobias Selz nicht ans Telefon gehen kann. „Bei Stress fängt der Spaß erst an“, sagt er später. Den „normalen Wahnsinn“ hat der Wirt sich lange gewünscht und er ist vorbereitet. Selz hofft, dass durch die wegfallende Testpflicht im Außenbereich mehr Gäste kommen.
Für das „Waldhotel“ in Rheinbach ist es der erste Tag mit offener Innengastronomie zusätzlich zum Biergarten. Ständig rufen Gäste an, um zu fragen, ob sie nun einen Test brauchen oder nicht. „Das kostet gerade viel Zeit“, sagt Katharina Pfannkuch, die das Hotel mit ihrem Mann betreibt. Im Innen- und Außenbereich seien sie schon gut gebucht fürs Wochenende. „Man merkt, dass die Leute wieder raus wollen.“ Die Lockerungen ab Freitag erwartet Pfannkuch gespannt, weil dann wieder Veranstaltungen mit Test möglich sind.
Die Rheinbacher Stadtverwaltung hat keine besonderen Maßnahmen für das bevorstehende Wochenende getroffen. Bis auf wenige Ausnahmen würden sich die Rheinbacherinnen und Rheinbacher nach wie vor „sehr diszipliniert und umsichtig“ an die Regeln halten, sagt Pressesprecher Norbert Sauren. Das Team des Ordnungsaußendienstes sei ausreichend aufgestockt, um die Kontrolle der Coronaschutzverordnung durchzuführen, und habe Orte, an denen in den letzten Wochen viel los war, besonders im Blick.
Ordnungsämter blicken entspannt aufs Wochenende
Im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis rechnen die Ordnungs-und Polizeibehörden für die kommenden Tage mit einem hohen Personenaufkommen im öffentlichen Bereich, aber nicht mit großen Problemen. Burkhard Rick, Sprecher der Kreispolizeibehörde: „Wir werden mit einigen Beamten mehr unterwegs sein, haben aber ansonsten keine besonderen Vorbereitungen getroffen.“ Die Polizei werde Kontrollen durchführen, besonders an den bekannten hochfrequentierten Orten. Insbesondere die „Hotspots“ der Autoposer-Szene, etwa die Marie-Curie-Straße in Sankt Augustin, nehmen die Beamten hierbei für das Wochenende in den Blick.
Das Ordnungsamt in Siegburg wird hingegen nicht verstärkt unterwegs sein, so der Stadtsprecher Jan Gerull. In den Nächten ist das Ordnungsamt hier bis 22 Uhr unterwegs, am Wochenende bis 2.30 Uhr. „Wir vertrauen auf den gesunden Menschenverstand, dass keine Partys oder Ähnliches stattfinden“, sagt Gerull. Der Siegburger Marktplatz, die gesamte Innenstadt, bei gutem Wetter auch der Michaelsberg seien Orte, an denen stichprobenartige Kontrollen geplant seien. Die Maskenpflicht in der Fußgängerzone und einigen Randbereichen gilt weiterhin werktags von 8 bis 19 Uhr.
Robert May, Pressesprecher der Stadt Sankt Augustin, geht bei sommerlichen Temperaturen unter anderem davon aus, dass sich viele für Sport oder Spaziergänge draußen aufhalten werden. Die Außengastronomie werde wegen der Abschaffung der Testpflicht sicher vermehrt besucht. Sonst stünden die bekannten Hotspots besonders im Fokus der Ordnungskräfte.
In Bad Honnef gibt es seit Mittwoch keine Maskenpflicht im Stadtgebiet mehr, die Abstandsregeln gelten aber noch. Weil im Kreis ab Freitag die Inzidenzstufe 1 gilt, werden in Bad Honnef keine besonderen Vorbereitungen für das lange Wochenende getroffen. „Das Ordnungsamt ist weiterhin jederzeit rufbereit, es wird stichprobenartige Kontrollen geben“, so Christine Pfalz, Pressesprecherin der Stadt.
Keine Maskenpflicht mehr in Königswinter und Bad Honnef
Auch in Königswinter hat das Ordnungsamt keine besonderen Vorbereitungen getroffen. Hier entfällt ebenfalls seit Mittwoch die Maskenpflicht. Nicolas Klein, Leiter des Ordnungsamtes: „Wir rechnen damit, dass sich die Leute weiterhin umsichtig verhalten.“ Für Besucherhotspots wie den Drachenfels sei außer standardmäßiger Kontrollen nichts weiter geplant. Einzig die schwierige Parksituation am Kloster Heisterbach, die durch die vielen Ausflügler verursacht wird, werde weiterhin verstärkt kontrolliert.
„Am Wochenende haben wir den Nürburgring mit dem 24-Stunden-Rennen im Fokus“, sagt Eva Haimann, Polizeihauptkommissarin von der Kriminalinspektion Mayen. Die Veranstaltung findet erstmalig wieder mit Publikum statt und sei ausverkauft. Man erwarte über 11.000 Besucher. Mit einer Anzahl im mittleren zweistelligen Bereich werde die Polizei dort vertreten sein, um die Kreisverwaltung und den Veranstalter zu unterstützen. Die Einhaltung der Corona-Maßnahmen werden kontrolliert, die normale Polizei-Arbeit vor Ort im sogenannten „Haus B“ erledigt und auch Verkehrskontrollen durchgeführt.