Sankt Augustin Das neue Stadtlogo fällt durch

SANKT AUGUSTIN · Die empfohlene Sprechblase stößt in der Sankt Augustiner Politik auf Ablehnung. Die Entscheidung über das neue Logo wird nun verschoben.

Mit einem Produkt lässt sich besser werben, wenn es eine Marke ist. Und das Produkt Sankt Augustin soll eine Marke werden. Dafür hat die Stadt einen Marketingprozess initiiert und eine Marketingagentur damit beauftragt, ein Konzept zu entwickeln, mit dem der Stadt eine neue Identität gegeben werden soll.

So weit so gut: Das Konzept liegt vor und soll in der kommenden Woche im Sankt Augustiner Stadtrat abschließend beraten werden (Mittwoch, 19. Dezember, 18 Uhr Rathaus). Es stößt auch weitgehend auf Zustimmung. Damit verbunden ist auch ein komplett neuer Internetauftritt der Stadt.

Eigentlich wollten die Politiker auch ein neues Stadtlogo auswählen - das wäre dann alles aus einem Guss. So wird es indes nicht kommen, denn die Vorschläge der Cima-Beratung und Management GmbH und der Firma "Markenmut", die in Kooperation den Auftrag von der Stadt bekommen haben, mit Wirtschaftsförderungsgesellschaft eine griffige Vermarktungsstrategie für Sankt Augustin zu entwickeln, stoßen weitgehend auf Ablehnung.

Das Logo sollte neu sein, griffig und schön, einprägsam und vor allen Dingen Aufmerksamkeit auf die Stadt lenken. Doch das, so der Tenor aus der Politik, trifft nicht auf die Empfehlung der Marketingstrategen zu.

Hauptbestandteil des neuen Logos ist eine blaufarbene Sprechblase, darin der Slogan in weißer Schrift: "Sankt Augustin - Wieso, Weshalb - Darum!". Das Logo lässt sich auf verschiedene Weise mit einer Sprechblase in der Sprechblase, auch farblich, variieren. Die Marketingstrategen bezeichnen es als selbstbewusst und im Wortsinn "merkwürdig".

Ein anderer Vorschlag zeigt mit farblich variierten großen Punkten in einer Linie die acht Ortsteile, darüber steht Sankt Augustin, darunter in großen Lettern "SANKT AUGUSTIN - WISSEN ZU LEBEN".

Auch die Alternative kommt nicht infrage, und so soll die Entscheidung über das neue Stadtlogo auf unbestimmte Zeit verschoben werden. "Wir kommen auch so erstmal zurecht", meint CDU-Fraktionschef Georg Schell. Wichtig sei, dass jetzt kurzfristig der neue Online-Auftritt realisiert werde.

Anders sieht das Schells SPD-Kollege Marc Knülle. "Die Opposition hat ja den Vorschlag gemacht, einen städtischen Wettbewerb zum Logo zu starten. Das ist leider nicht gewollt." Er fordert, schnell und zügig ein neues Logo zu entwickeln. Er verstehe nicht, warum man das auf unbestimmte Zeit verschieben wolle. "Seit einem Jahr ist die neue Internetseite fertig, aber noch nicht freigeschaltet, weil der Bürgermeister auf das neue Logo gewartet hat", ärgert sich Knülle über das widersprüchliche Handeln.