Bundespolizei in Hangelar „Das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung wächst“

Sankt Augustin · Mehr als 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Behörden aus dem In- und Ausland waren der Einladung gefolgt und kamen zum 36. Neujahrsempfang der Bundespolizei.

Empfang der Bundespolizei: (von links) Walter Dederichs, Jerome Fuchs, Wolfgang Wurm, Gastredner Christoph Unger, Thomas Helbig und Ludwig Schmitt begrüßen mehr als 400 Gäste.

Empfang der Bundespolizei: (von links) Walter Dederichs, Jerome Fuchs, Wolfgang Wurm, Gastredner Christoph Unger, Thomas Helbig und Ludwig Schmitt begrüßen mehr als 400 Gäste.

Foto: Holger Arndt

Auf die enormen Herausforderungen der Bundespolizei ging Wolfgang Wurm, Präsident der für ganz NRW zuständigen Bundespolizeidirektion Sankt Augustin, beim 36. Neujahrsempfang der Bundespolizei in Sankt Augustin am Donnerstagabend in der Aula der Steyler Missionare ein.

Die terroristischen Anschläge in der letzten Zeit, allen voran das Attentat auf dem Berliner Weihnachtsmarkt sowie die Ereignisse in der Silvesternacht 2015, hätten sich „tief ins Bewusstsein der Bevölkerung eingebrannt“ und seine Behörde registriere „ein gesteigertes Sicherheitsbedürfnis“ der Menschen, so Wurm. Er sprach von einer „deutlich angespannten Kräftelage in NRW“. Der Präsident zeigte sich daher erfreut über den von der Politik zugesagten Zuwachs von 7000 Beamten in den nächsten Jahren.

Denn gerade auf Flughäfen und Bahnhöfen seien erhöhte Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden. Wurm räumte im Hinblick auf den bevorstehenden Karneval ein, dass die Ereignisse der Silvesternacht sich jederzeit wiederholen könnten, die Bundespolizei aber „weiträumig gestaffelte Schutzmaßnahmen bei Großveranstaltungen“ installiert habe. Die gesteigerten Anforderungen an eine „gesamtgesellschaftliche Sicherheitsvorsorge“ beschrieb der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Christoph Unger, nach der Rede Wurms in seinem Kurzreferat.

Zunächst ging er auf die Entwicklung seiner Behörde ein, die vor 60 Jahren gegründet und am 1. Mai 2004 als zentrales Organisationselement für die zivile Sicherheit in der Bundesrepublik neu eingerichtet wurde. Ausschlaggebend dafür waren nach seinen Worten die Ereignisse des 11. September 2001 und die Flutkatastrophe an Donau und Elbe 2002. „Wir müssen mit neuen Herausforderungen umgehen“, erklärte Unger. Nicht nur gegen durch den Klimawandel bedingte Naturkatastrophen, terroristische Anschläge, auch solche mit chemischen Waffen oder Cyberattacken, die die komplette Infrastruktur ausschalten könnten, müssten wir gewappnet sein, sondern uns im Hinblick auf die Ukraine „auch mit einem Krieg in Europa befassen“, betonte Unger. Er wies darauf hin, dass im Verteidigungs- und Bündnisfall die zivile Verteidigung und Notfallvorsorge eine wichtige Rolle spielten.

Der Präsident berichtete außerdem davon, wie seine Behörde Aufgaben anderer Bundes- und Landesbehörden bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützt und welche Maßnahmen umgesetzt werden. So baut das BBK unter anderem die Leistungsfähigkeit des gemeinsamen Melde- und Lagezentrums von Bund und Ländern, des deutschen Notfallvorsorge-Informationssystems sowie des Satelliten-Warnsystems aus.

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