Debatte um Standort Neuer Platz für den Hangelarer Weihnachtsbaum

Sankt Augustin · Ein Dorfweihnachtsbaum gehört auf den Dorfplatz, das ist klar. In Hangelar gab es allerdings eine lebhafte Debatte darum, wo denn der Dorfplatz sei. Dank des Bürgervereins gibt es nun ein neues Zuhause für den Baum.

 Den Platz "Op dr Dränk" wollen Wilfried Schwab (links) und Ralph Gemmel mit dem erstmals prunkvoll dekorierten Dorfweihnachtsbaum wiederbeleben.

Den Platz "Op dr Dränk" wollen Wilfried Schwab (links) und Ralph Gemmel mit dem erstmals prunkvoll dekorierten Dorfweihnachtsbaum wiederbeleben.

Foto: Thomas Heinemann

Ein Dorfweihnachtsbaum gehört auf den Dorfplatz. Darüber waren sich die Hangelarer in einer lebhaft geführten Debatte in der Facebook-Gruppe des Dorfs schnell einig. Aber wo ist der Dorfplatz? Der Franz-Josef-Halm-Platz, früher Udetplatz genannt, sei einfach nur ein großer Parkplatz, sagen die einen. Dieser Parkplatz sei aber der Mittelpunkt des Dorfs, und der Dorfplatz sei bereits immer an dieser Stelle gewesen, sagen die anderen.

Am Ende hat der Baum einen neuen Platz gefunden: Op d'r Dränk oder auch Op der Tränk heißt der kleine Flecken an der Ecke Kölnstraße/Josef-Menne-Straße im Volksmund, ein kleiner Park mit Wiese, Sitzbänken und einem seit Jahren defekten Springbrunnen. Einst hatte der Platz für das Dorf eine große Bedeutung, berichtet Ortsvorsteher Wilfried Schwab als Vorsitzender des Bürgervereins Hangelar: „Den Platz Op d'r Dränk, der früher anders aussah, haben wir seit Gründung des Bürgervereins im Visier. Es ist der alte Platz, auf dem das Leben stattfand. Hier wurde der Maibaum gestellt, hier fand das Schützenfest statt, hier hat man die Kirmes gefeiert.“

Autos touchierten frühere Bäume

Als die Feste größer wurden, wichen die Hangelarer auf das Umfeld des heutigen Franz-Josef-Halm-Platzes aus. Letzterer sei und bleibe aber primär ein Parkplatz, so Schwab. Rückenwind erhält er von Vereinskollege Ralph Gemmel, der sich für den Weihnachtsbaum am neuen Standort stark gemacht hatte. „Ich fand den alten Standort würdelos. In der Vergangenheit hatte ich selbst mehrfach beobachtet, dass Autofahrer den Baum beim Rangieren touchiert haben“, sagt Gemmel.

Als dann dort noch eine Corona-Teststation und neue Unterflurglascontainer aufgebaut wurden, ergriff der Bürgerverein die Initiative. „Wir haben der Stadt gesagt, dass wir uns als Bürgerverein um den Baum kümmern und ihm dann auch einen neuen, guten Standort geben wollen“, erläutert Gemmel. Also wurde investiert: 2.000 Euro zahlte der Verein für eine sogenannte Bodenhülse, die den Weihnachtsbaum und zukünftig auch bis zu 14 Meter hohe Maibäume halten kann.

Weiteres „Highlight“ geplant

Weitere 1.500 Euro kostete das Material für den Einbau, den dann ein lokaler Unternehmer kostenlos übernahm. Insgesamt 8,5 Kubikmeter Beton geben Weihnachts- und Maibäumen ein stabiles Fundament. Im kommenden Jahr soll der kleine Platz auch einen Bücherschrank erhalten.

Derartige „Highlights“ seien für die Wiederbelebung des Platzes wichtig, meint Gemmel: „Erstmals sieht man den Baum auch über eine lange Strecke von der Kölnstraße aus. Das gab es so früher nicht.“

Für mehr Sichtbarkeit in der Dunkelheit hat der Bürgerverein selbst gesorgt, betont Schwab: „Wir haben jetzt mehrere Lichterketten bis nach unten im Baum und das Familienzentrum St. Anna sowie die Kita Purzelbaum haben uns den Baum geschmückt. So schön, so hell und so gut sichtbar war unser Weihnachtsbaum noch nie.“ Und jetzt seien auch die Kritiker des neuen Standorts versöhnt.

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