Zugstrecke durch Birlinghoven Defekte Tür an der ICE-Strecke bereitet weiter Sorgen

Sankt Augustin · Angelika Günther ist besorgt - und das schon länger. Die 73-jährige frühere Ortsvorsteherin aus Birlinghoven kritisiert die nicht abgeschlossene Tür im Zaun an der ICE-Strecke. Aktuell ist die Tür nur durch einen Schnürsenkel gesichert.

 Neuer Verwendungszweck: Ein Schnürsenkel hält die Tür zu den ICE-Gleisen zu.

Neuer Verwendungszweck: Ein Schnürsenkel hält die Tür zu den ICE-Gleisen zu.

Foto: Holger Arndt

Das Problem ist nicht neu, der GA berichtete bereits im vergangenen Jahr darüber. "Ich finde es skandalös, dass die Bahn da nichts macht", sagt Günther.

Auch ihre Nachfolgerin Heike Borowski weiß um das Problem. Sie sagt: "Das Schloss wird immer wieder mal repariert, dann aber wieder aufgebrochen. Das ist traurig. Mittlerweile zuckt man nur noch mit den Schultern." Sie vermutet, dass Subunternehmer der Bahn keinen Schlüssel haben und es dann zerstören, um sich einen Zugang zu verschaffen - etwa um an den Gleisen zu arbeiten. Wer die Kabelbinder oder Schnürsenkel als Sicherung anbringt, ist ihr nicht bekannt.

Bahn will Missstand ändern

Borowski hat laut eigener Aussage auch schon mehrfach versucht, irgendjemanden bei der Bahn zu erreichen, der helfen kann. "Aber da einen Verantwortlichen zu finden, ist nicht so einfach." Ein Bahnsprecher teilte auf Nachfrage mit, dass diese Tür schon zweimal gerichtet wurde, so dass Schloss und Tür einwandfrei funktionierten. Und: "Uns ist leider nicht bekannt, wer die Tür immer wieder offen stehen lässt oder ohne Schlüssel öffnet. Wir werden aber versuchen, dies herauszufinden und abzustellen."

Auch der Stadt Sankt Augustin ist die Tür und ihre mangelhafte Sicherung bekannt. Regelmäßig beschwerten sich Bürger, sagt Stadtsprecherin Eva Stocksiefen. Die Verwaltung trage diese Eingaben an die Bahn weiter. "Aber das führt anscheinend nicht zu einer dauerhaften Lösung", sagt sie.

Zuletzt habe das Ordnungsamt der Stadt an der betroffenen Stelle vorbeigeschaut, auch zu dem Zeitpunkt war das Tor offen. Die Stadt hat deshalb nun den formellen Weg gewählt, ein Schreiben an die Bahn aufgesetzt und abgeschickt. "Wir haben mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass die Bahn eine endgültige Lösung finden soll", sagt Stocksiefen. "Wir hoffen, dass jetzt endlich etwas passiert. Eine vernünftige Lösung wäre einfach sicherer." Das sieht auch Angelika Günther so. Sie sagt: "Es geht auch gar nicht darum, alles zuzusperren, aber wir sorgen uns einfach um die Kinder. Das offene Tor verführt sie, auf die Gleise zu gehen. Das ist gefährlich."

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