Nena in Sankt Augustin "Der Chor hat mich im Herzen getroffen"

Sankt Augustin · Die Popsängerin singt ihren Song "Wunder gescheh'n" mit den "Musical Voices Sieg" in der Klosterkirche der Steyler Missionare.

Das kommt in Sankt Augustin auch nicht jedes Wochenende vor: Popstar Nena kommt in die Stadt. Am heutigen Samstag singt die 55-Jährige mit den „Musical Voices Sieg“ ihren Song „Wunder gescheh'n“ in der Klosterkirche der Steyler Missionare. Der Chor besteht aus „MusicAL Dente“ aus Hennef, der „Jungen Sinfonie“ und „SingIn Harmonie“ aus Eitorf und umfasst rund 150 Sänger. Laut Chordirektor Wolfgang Harth singt Nena „Wunder gescheh'n“ mit den „Musical Voices Sieg“, die anderen zwei Stunden bestreitet der Chor alleine. Das Konzert ist ausverkauft, Warth erwartet etwa tausend Besucher. sprach mit Nena über das Konzert, Chöre an sich und ihre Gefühle.

Wie sind Sie auf den Hennefer Chor „MusicAl Dente“ aufmerksam geworden?
Nena: Meine Freundin war bei einem Konzert des Chors. Und als sie dort auf einmal den Song „Wunder gescheh'n“ sangen, hat sie das aufgenommen und mir aufs Handy geschickt. Mich hat die Version sehr berührt, der Chor hat eine tolle Ausstrahlung. Deshalb habe ich das Video auf Facebook gepostet und dem Chor geschrieben, dass wir „Wunder gescheh'n“ auch sehr gerne mal alle gemeinsam singen können. Und das passiert jetzt am Samstag in der Klosterkirche.

Was war Ihr erster Gedanke, als Sie das Video gesehen haben?
Nena: Da war kein Gedanke, das war ein Gefühl.

Warum hat Sie gerade dieses Video so berührt? Es gibt ja viele Menschen, die Ihre Lieder singen.
Nena: Das kann ich nicht erklären. Es hat mich einfach tief im Herzen getroffen und berührt. Das ist eigentlich ganz einfach. Und deshalb wollte ich den Chor auch treffen.

Normalerweise singen Sie nicht in Kirchen. Wie bereiten Sie sich darauf vor?
Nena: Ich gehe immer offen an jedes Konzert heran, jedes ist unterschiedlich. Der Klang in einer Kirche ist etwas ganz Besonderes. Riesengroße Erwartungen an etwas zu haben, ist aber nicht meine Sache. Schaun' wir einfach mal, das wird sicher ein schöner Abend.

Haben Sie auch Zeit, den Chor kennenzulernen?
Nena: Ja, ich bin den ganzen Tag da. Ich muss zwar nach dem Auftritt noch zurück nach Hamburg, aber vor dem Konzert bin ich früher da, um die Leute zu treffen und ihnen Hallo zu sagen.

Sie haben zuletzt selbst den 99-Lichterchor gegründet. Warum ist Ihnen das Thema Chor so wichtig? Viele kämpfen mit Nachwuchsproblemen.
Nena: Singen ist generell etwas sehr, sehr Schönes. In unserer Gesellschaft hat sich das leider in eine komische Richtung entwickelt, und Singen wird oft nur mit Leistung verbunden. Dabei sollen die Menschen beim Singen Leichtigkeit empfinden. Ich singe selbst gerne zusammen mit meiner Familie.

Was macht das Singen in der Gemeinschaft aus?
Nena: Es hat eine starke Kraft, schafft Nähe und Vertrauen. Wir Menschen sind oft genug getrennt und leben in Konkurrenz zueinander. Deshalb ist es total wichtig, in der Gruppe zu singen.

Müssen Sie sich für einen Auftritt wie am Samstag extra Zeit freischlagen?
Nena: Freischlagen ist irgendwie ein blödes Wort... Ich mache nur Dinge, die ich sinnvoll finde und die mir ein starkes Gefühl geben. Ich finde den Hennefer Chor toll, deshalb muss ich mir keine Zeit freischlagen. Dafür nehme ich mir Zeit. Ich gehe dahin, wo es mich hinzieht und folge meiner Intuition.

Waren Sie schon mal in Hennef oder Sankt Augustin?
Nena: Nein, da bin ich bisher noch nie gewesen.

Worauf können sich die Besucher am Samstag beim Konzert freuen?
Nena: Ich möchte natürlich niemandem vorschreiben, worauf sie oder er sich freuen soll (lacht). Ich kann mir einfach vorstellen, dass eine schöne Energie in der Kirche herrscht. Das wird berührend, dafür sorgt der Chor ganz alleine. Ich bin nur der Gast, der mit dem Chor zusammen den Song „Wunder gescheh'n“ singt. Und darüber freue ich mich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort