Hilfe für Betroffene im Rhein-Sieg-Kreis Der Verein "Leben mit Krebs" blickt auf 15 Jahre

SANKT AUGUSTIN · Als Frauenselbsthilfegruppe mit 17 Mitgliedern fing 2003 alles an, inzwischen zählt der Verein „Leben mit Krebs“ 155 Aktive und steht Betroffenen im gesamten Rhein-Sieg-Kreis zur Seite. Seine Vorsitzende Ingrid Schürheck erhält nun das Bundesverdienstkreuz.

 "Leben mit Krebs" feiert sein 15-jähriges Bestehen. Seine Vorsitzende Ingrid Schürheck erhält nun das Bundesverdienstkreuz.

"Leben mit Krebs" feiert sein 15-jähriges Bestehen. Seine Vorsitzende Ingrid Schürheck erhält nun das Bundesverdienstkreuz.

Foto: Ingo Eisner

„Alles was man im Leben lernen kann, ist in drei Worte zu fassen: Es geht weiter.“ Mit einem Schiller-Zitat begrüßte Ingrid Schürheck, Vorsitzende des Vereins „Leben mit Krebs – Hilfe für Betroffene im Rhein-Sieg-Kreis“, am Samstag die Besucher im Haus der Nachbarschaft. Nach Hangelar eingeladen hatte der Verein, um dort sein 15-jähriges Bestehen zu feiern.

„Ohne die Ehrenamtler würde es nicht gehen“, sagte Gründungsmitglied Franz Huhn. „Der Wunsch nach Unterstützung und kompetenter Beratung und Begleitung ist nach wie vor sehr groß.“ Das bestätigen auch die Zahlen, die Schürheck nannte: Mit 17 Mitgliedern startete die einstige Frauenselbsthilfegruppe, aus der dann der Verein „Leben mit Krebs“ hervorging. „Jetzt fördern uns bereits 155 Aktive“, sagte sie. Zu der Aufgabe des Vereins gehöre es auch, die Angehörigen aufzufangen. „Ich bin froh, dass es uns im Jahr 2003 gelungen ist, Menschen von der Idee und Notwendigkeit zu überzeugen, eine Krebsberatungsstelle aufzubauen.“

Konrad Beikircher begleitet Verein von Anfang an

Nicht nur die Mitglieder und Angehörigen würdigten zu diesem Anlass die Arbeit des Vereins: Mit einer Überraschung für Schürheck betrat Pia Fischer, zweite Vorsitzende, die Bühne und sagte: „Ich hatte gestern einen Brief im Briefkasten, in dem steht, dass der Bundespräsident Ingrid Schürheck das Bundesverdienstkreuz verleiht.“ Gerührt und sprachlos zeigte sich die Vereinsvorsitzende, die ihre Freudentränen nicht zurückhielt. Kabarettist Konrad Beikircher, der den Verein von Anfang an begleitet hat, ergriff daraufhin das Wort: „Freut mich unglaublich, dat et endlich geklappt hätt“, sagte er in gewohnt rheinischer Manier.

Mit kabarettistischen Einlagen begeisterte er die Gäste der Geburtstagsfeier. Beikircher unterstützt den Verein seit seiner Gründung. Nicht fehlen durften bei seinem Auftritt Geschichten über die rheinische Redensart, denn „das rheinische Universum ist ein Universum voller Geschichten“, erklärte Beikircher. So demonstrierte er dem Publikum eine „absolut rheinische Körperhaltung“, nämlich verschränkte Arme und ein verzogenes Gesicht. Als er einmal einen Bekannten traf und fragte, wie es ihm ginge, entgegnete der: „Es hätte so ein schöner Tag werden können.“ Beikircher sagte: „Es ist schön, so begrüßt zu werden, denn das war eine rheinische Liebeserklärung an mich.“ Umgekehrt sei dies bei den Schwaben. „Die sagen nämlich: Sie hab ich auch schon längere Zeit nicht mehr vermisst“, so Beikircher.

Ein Stück Lebensweg

Auch Bürgermeister Klaus Schumacher gratulierte Schürheck und hatte zum Jubiläum eine gläserne Schale mitgebracht. „Auszeichnend für 15 Jahre 'Leben mit Krebs' sind drei Buchstaben: Wir“, sagte er. „Und jetzt hat der Verein auch noch eine Vorsitzende, die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes der ersten Klasse ist.“Für die Musik war das Duo „The Feelings“ zuständig. Am Saxophon bewies Klaus Schröder sein Können, während Thomas Lindner am Keyboard für Stimmung sorgte. Als besonders passend für das Jubiläum bezeichnete Schürheck das Lied „My Way“, „weil der Verein für Betroffene ein Stück Lebensweg ist“, sagte sie. So spielte das Duo diesen Hit gleich mehrmals.

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