Wellenstraße in Mülldorf Die neue Kita in Sankt Augustin wird teurer
Sankt Augustin · Die Stadt Sankt Augustin muss 846.000 Euro mehr für den Neubau der Kita an der Wellenstraße in Mülldorf aufbringen. Mehr Parkplätze und eine größere Hol- und Bringzone sind der Grund.
Die geplante neue achtgruppige Kita an der Wellenstraße wird teurer als bisher angenommen. Statt der geplanten 7,76 Millionen Euro soll die Kita Wellenstraße in Mülldorf nun mehr als 8,6 Millionen Euro kosten und damit um rund 846 000 Euro teurer werden. Grund ist der Ausbau der Stellplätze für den Hol- und Bringverkehr im nördlichen Bereich der neuen Kita. Lediglich die FDP stimmte am Dienstagabend im Gebäude- und Bewirtschaftungsausschuss gegen die neuen Pläne. Vorbehaltlich der Bereitstellung der zusätzlichen Mittel im Doppelhaushalt 2020/2021 wurde das erhöhte Budget damit bei einer Nein-Stimme beschlossen.
Warum die FDP der Verteuerung nicht zustimmte, erläuterte Reinhard Weber. „Wir haben uns ausgiebig damit befasst und sind der Meinung, dass eine elfprozentige Steigerung des Budgets zu viel ist.“ Zudem sei die FDP nicht der Auffassung, dass die Eltern ihre Kinder bis zur Eingangstür fahren müssen. Es sei zumutbar, dass die Eltern ihre Kinder auch die letzten 200 Meter zu Fuß begleiten können. 31 Parkplätze stünden bei der kostengünstigeren Variante zur Verfügung: „Das ist ausreichend“, sagte Weber. Dem widersprach Bernhard Müller (CDU) vehement. „Wir werden der Vorlage zustimmen, denn bei acht Kita-Gruppen mit jeweils vier Erzieherinnen benötigt schon das Personal rein rechnerisch 32 Stellplätze.“ Der Ausschussvorsitzende Günter Piéla merkte an, man müsse bedenken, dass diese große Kita auch von Kindern aus anderen Stadtteilen besucht werde. Björn Quast (SPD) lobte die seiner Meinung nach sehr gute Planung. „Wir hatten die verkehrliche Erschließung am Anfang nicht bewältigt“, sagte er.
Wie diese nun an der Wellenstraße gelöst werden soll und wie der Neubau bei laufendem Kita-Betrieb vonstattengehen soll, das erläuterte der städtische Projektleiter Dirk Löwen. Derzeit gebe es an dem Standort bereits fünf Gruppen, führte Löwen aus. Die neue Kita werde acht Gruppen beherbergen und somit ungefähr 150 Kita-Plätze bieten. Damit sei die geplante Kita an der Wellenstraße in ihrer Größe und Art der Ausstattung einzigartig in der Stadt, sagte der erste Beigeordnete Rainer Gleß.
Die jetzige Kita bleibt während der Bauphase des ersten Bauabschnittes in Betrieb. Wenn der erste zweigeschossige Baukörper nördlich des alten Gebäudes erstellt ist, können dort sechs Gruppen in das neue Gebäude umziehen.
Als vorbereitende Arbeit werden ab Oktober die Sträucher und Bäume entfernt. Nach dem Umzug wird dann der Altbau abgerissen, und es wird so Platz geschaffen für den eingeschossigen Neubau südlich des zweigeschossigen Bauwerkes. Auf dem eingeschossigen Gebäude soll neben dem extensiv begrünten Flachdach auch eine Photovoltaikanlage Platz finden. Die Erschließung erfolgt von der Wellenstraße aus, allerdings ist im nördlichen Teil eine größere Bring- und Holzone für die Eltern geplant. Nur um in diese Zone zu gelangen, soll der Weg zwischen Ankerspielplatz und Kita als verkehrsberuhigte Straße ausgebaut werden. In dieser Zone werden weitere Parkplätze für die Mitarbeiter und die Eltern entstehen. Genau diese Zone verteuert das Projekt.
Die aktuelle Schotterfläche unterhalb des Dammes wird mit dem Neubau komplett entfallen und zur Grünfläche werden. Die neue Hol- und Bringfläche könnte gleichzeitig auch als Parkplatz für die Nutzer des angrenzenden Tennisplatzes dienen. Im nördlichen Bereich entstehen so 28 zusätzliche Stellplätze. Die Außenspielfläche wird ungefähr 2600 Quadratmeter groß sein, und die Bruttofläche der Kita beträgt 1750 Quadratmeter. Neben den Gruppen-, Schlaf- und Ruheräumen wird es in der Einrichtung auch zwei Mehrzweckräume geben. Ob die Arbeiterwohlfahrt (Awo) auch Träger der neuen achtgruppigen Einrichtung sein wird, dass sei noch nicht abschließend geklärt, sagte Stadtsprecherin Eva Stocksiefen.