Sankt Augustin "Dorfkrug" ist seit 30 Jahren eine Institution

SANKT AUGUSTIN · "Das ist unser zweites Zuhause hier." Brigitte Trillings spricht beim Kölsch an der Theke aus, was viele Gäste denken. Es ist ein Montagabend im "Dorfkrug" in Sankt Augustin-Ort. Wie so oft steht Manfred "Manni" Triebsch am Zapfhahn, und in der Küche brät Inhaberin Leni Körner "Omas Bratkartoffeln".

 Mit Leib und Seele Wirtin: Leni Körner (Mitte), Tochter Ute und Mitarbeiter Manfred Triebsch freuen sich auf die Feier zum 30. Geburtstag ihres "Dorfkrugs" in Sankt Augustin-Ort.

Mit Leib und Seele Wirtin: Leni Körner (Mitte), Tochter Ute und Mitarbeiter Manfred Triebsch freuen sich auf die Feier zum 30. Geburtstag ihres "Dorfkrugs" in Sankt Augustin-Ort.

Foto: Holger Arndt

Das macht die 75-Jährige nun schon seit 30Jahren. Am Montag, 25. März, jährt sich der Eröffnungstag 1983. Unddann wird der runde Geburtstag in der urigen und gemütlichenGaststätte kräftig gefeiert. Die wichtigste Beilage dazu sind dieBratkartoffeln. "Aus Pellkartoffeln natürlich, und immer frisch",sagt Leni Körner.

Davon schwärmt ein prominenter Fußballtraineraußer Dienst wohl noch heute. 1985 schleppten Sportler des ASVAugustin zum "Absacker" Meistertrainer Udo Lattek in den"Dorfkrug". Sie hatten bei einem Preisausschreiben den Besuch desFußballlehrers gewonnen. Seine protokollierte Aussage: "Das sinddie besten Bratkartoffeln."

Ein Lob, auf das Leni Körner noch heuteein bisschen stolz ist. Leni Körner und ihr "Dorfkrug" sind soetwas wie eine Institution in dem Sankt Augustiner Ortsteil,Anlaufpunkt für viele im Ort, wenn sie mal eben auf ein Kölsch umdie Ecke gehen, in die "Kneipe mit der Quetsch". Die hängt am Regalhinter der Theke, und wer kann und will, der darf auch daraufspielen.

Familiär ist die Atmosphäre, Deftiges und Regionales kommtaus der Küche. "Und nett sind die Gäste", sagt Leni Körner. Fastalle seien Stammgäste. "Aber auch Neue finden hier schnellAnschluss." Wirtin sei zwar nicht ihr Traumberuf gewesen, aber siehabe damals, vor 30 Jahren mit ihren Ehemann Engelbert, der vorfünf Jahren verstorben ist, eine Marktlücke erkannt.

"Die Ideeerwuchs aus dem Freundes- und Bekanntenkreis", ergänzt Tochter UteKörner, die ab und an auch am Tresen und in der Küche aushilft.Zuvor hatte das Ehepaar an selber Stelle 23 Jahre lang Obst undGemüse verkauft. "Doch mit dem neuen Huma kamen die Probleme",erinnert sich Leni Körner. "Damit hatten alle Geschäfte hier im Ortzu kämpfen".

Zu der Zeit habe es noch 23 Einzelhandelsgeschäftegegeben. "Heute können Sie die an einer Hand abzählen." Für LeniKörner ist so der Arbeitstag lang. Morgens einkaufen, bevorzugt inden Geschäften im Ort, dann geht es in die Küche, das Essen für denAbend vorbereiten. Wenn sie gegen Mitternacht ins Bett kommt, weißsie, was sie getan hat. Aber sie ist noch immer gerne Wirtin.

"Wirhaben das mit Liebe eingerichtet. Ich hänge einfach daran und magdie Nähe zu den Menschen", sagt die Powerfrau. "Viele Gäste sindvon Anfang an da. Zur Geburtstagsfeier am kommenden Montag ist auchBürgermeister Klaus Schumacher eingeladen. "Er hat schon als Kindbei uns Obst gekauft", sagt Leni Körner.

Gast Wolfgang Trillingsfreut sich schon auf die Eröffnung des Biergartens: "Der istwunderschön, eine Idylle." Probleme mit den Nachbarn in derBoelckestraße gibt es nicht. "Die helfen sogar mit beim Aufbauenund freuen sich beim Anblick unserer Geranien", sagt Ute Körner.Dann ist Brigitte Trillings draußen zuhause.

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