Goldene Hochzeit in Menden Ehepaar Dalmus - erst das "Nest" gebaut, dann geheiratet
SANKT AUGUSTIN · Sie sind zwar nicht in Menden geboren, aber man kann schon sagen, dass Roswitha und Willi Dalmus Ur-Mendener sind. Die Kölnerin Roswitha Dalmus lebt seit 1941 dort und der Hennefer Willi Dalmus drei Jahre länger, als sie verheiratet sind.
Ein Ehepaar sind die beiden 75-Jährigen nun seit einem halben Jahrhundert. Heute vor 50 Jahren, am 16. November 1963, gaben sich die beiden das Jawort. Ihre goldene Hochzeit feiern sie mit einer Messe dort, wo sie geheiratet haben - in der Sankt-Augustinus-Kirche. Anschließend geht es mit Familie und Freunden nur ein paar Meter weit entfernt ins "Helikum".
"Auf die Messe freue ich mich schon sehr, weil der Kirchenchor, in dem ich auch singe, für uns singt", sagt Roswitha Dalmus. Dieses eine Mal ist sie ausnahmsweise nicht dabei. "Aber sonst lasse ich keine Probe und kein Konzert aus." Seit 50 Jahren ist das so, auch etwas Goldenes.
Roswitha Dalmus erinnert sich noch genau an den Tag, als ihr Willi 1963 zum ersten Mal das Gebäude der damaligen Raiffeisenbank in Menden betrat, um dort zu arbeiten, wo auch Roswitha ihren Arbeitsplatz hatte. "Er war so fesch und so forsch." Ehemann Willi war die junge Frau auch direkt aufgefallen. "Ich hatte das Gefühl, das Mädchen musst Du beschützen." Mit seinem Freund baute er ein Haus. "Ich sollte mir ein Beispiel am Vogel nehmen und erst ein Nest bauen." Und erst als das fertig war, trat das Paar vor den Altar.
In dem Haus an der Mittelstraße wohnen die dreifachen Großeltern heute noch, Sohn Ralph mit Familie oben. Sohn Michael trat in die Fußstapfen des Vaters und ist Filialleiter der heutigen VR-Bank an der Mittelstraße, wo Vater Willi, der auch diversen Nebentätigkeiten nachging, von 1977 bis 1998 Vorstand war. Dazu war Willi Dalmus 17 Jahre Ortsvorsteher und saß von 1975 bis 1999 im Augustiner Stadtrat, danach bis 2009 im Kreistag. "Sich gegenseitig Freiräume lassen", lautet das Erfolgsrezept der Jubilare für eine lange Ehe. "Klar hat es auch mal Gewitter gegeben. Aber danach scheint bekanntlich ja immer die Sonne", sagt Willi Dalmus.