Abschlussbericht zur Stadtentwicklung in Menden Eigentümer bekennt sich zum Supermarkt

SANKT AUGUSTIN · Nach 102 Minuten waren am Dienstagabend schließlich alle Fragen beantwortet. Die Verwaltung und die Kölner "H+B Stadtplanung" präsentierten den gut 50 Bürgern im Rathaus den fertig gestellten Stadtentwicklungsplan Menden. 14 Monate Planung und zwei Bürgerbeteiligungen mündeten in das Abschlussdokument.

 Wie soll der Mendener Marktplatz in Zukunft aussehen? Dieses Thema sorgte am Dienstagabend für einige Diskussionen.

Wie soll der Mendener Marktplatz in Zukunft aussehen? Dieses Thema sorgte am Dienstagabend für einige Diskussionen.

Foto: Holger Arndt

Doch im Wesentlichen waren die Inhalte des 13 500 Euro teuren Berichts nicht neu, weil sie schon in den Bürgerbeteiligungsverfahren behandelt worden waren. Vielmehr zeigte er viele der bekannten Maßnahmen, um den Ortskern im angepeilten Zeitrahmen von 15 Jahren wiederzubeleben.

Konzept als Richtschnur

Die einzelnen Ziele sind: Die vorhandene Nutzung im Ortskern stärken, die Verkehrssituation verbessern, den Marktplatz neu gestalten, den alten Friedhof angemessen nutzen sowie den Ortskern beleben.

"Das Konzept soll als Richtschnur für die Entwicklung des Ortskerns dienen", sagte der Technische Beigeordnete Rainer Gleß. Aber: Noch gibt es die Maßnahmen - etwa die Verlagerung der Bushaltestelle in die Marktstraße - nur auf dem Papier.

Und die erneute Diskussion der Bürger etwa zur Gestaltung des Marktplatzes zeigte, dass die spätere Umsetzung durchaus noch Konfliktpotenzial in sich birgt - vorherige Bürgerbeteiligung hin oder her. Zumal: Was die Maßnahmen tatsächlich kosten, steht noch nicht fest, es gehörte nicht zur Planung. Sie sah zunächst nur eine Machbarkeitsstudie vor: Die möglichen Kosten zu errechnen wäre dann der nächste Schritt, sagte Stadtplaner Dieter Beele.

Nachfolger für den alten Kaisers-Markt gesucht

Ohnehin muss laut Beele erst ein Nachfolger für den alten Kaisers-Markt gefunden werden, seit Juni 2014 steht der Nahversorger leer. "Es ist richtig, dass der sogenannte Vollversorger Priorität hat und die anderen Maßnahmen darauf warten sollten. Es macht keinen Sinn, den zweiten Schritt vor den ersten zu setzen", sagte Beele.

Doch laut Edgar Bastian von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft ist es "kein leichtes Unterfangen, einen Nachfolger für den Kaisers zu finden. Aber wir sind guter Hoffnung." Ein Vertreter der Eigentümer der Immobilie entschuldigte sich sogar für die bislang erfolglose Suche.

Seiner Meinung nach liege das unter anderem darin begründet, dass in einem Drei-Kilometer-Umkreis um Menden 16 Supermärkte zu finden seien. Gegenüber dem General-Anzeiger bekannte er sich aber später zu einem Supermarkt. "Es gibt kein Szenario, das Gebäude anders zu nutzen." Ihm schwebt vor, einen privat geführten Nahversorger für sein Haus zu gewinnen. Meint: Ein Privatmann betreibt den Supermarkt unter dem Dach einer großen Kette.

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