Denkmalschutz in Sankt Augustin Eigentümer wollen Mendener Fachwerkhaus instand setzen

Sankt Augustin · Seit einem Eigentümerwechsel haben viele Mendener Sorge, dass das alte Gasthaus an der Siegstraße abgerissen werden könnte. Jetzt melden sich die neuen Besitzer des Denkmals zu Wort.

 Das Fachwerkhaus an der Siegstraße in Menden steht unter Denkmalschutz. Die neuen Eigentümer wollen es in den nächsten Jahren sanieren.

Das Fachwerkhaus an der Siegstraße in Menden steht unter Denkmalschutz. Die neuen Eigentümer wollen es in den nächsten Jahren sanieren.

Foto: Nadine Quadt

So ganz können Aram und Moses Simon die Aufregung rund um ihr Haus nicht verstehen. Anfang des Jahres haben die Brüder das unter Denkmalschutz stehende Fachwerkhaus an der Siegstraße in Menden übernommen. Fast ebenso lange hält sich in dem Sankt Augustiner Stadtteil die Sorge, dass die neuen Eigentümer das in die Jahre gekommene Gebäude abreißen könnten. „Das ist nicht unsere Absicht“, stellen die beiden jetzt klar. Im Gegenteil. Langfristig gesehen wollen sie das Gebäude wieder instand setzen.

Das dürfte die Mendener beruhigen. Viele hatten sich mit ihrer Sorge um das geschichtsträchtige Haus an Ortsvorsteherin Gudrun Burk gewandt. Es sei eines der wenigen, die es im Ortsteil noch gebe, hatte die im August erklärt. Um es zu erhalten, müsse das Haus allerdings dringend saniert werden, so die Ortsvorsteherin. Vor etwa zwei Jahren sei ihr aufgefallen, dass das Dach des Gebäudes an einer Stelle durchhängt. „Damals wurden Baustützen aufgestellt, um es vor einer möglichen Einsturzgefahr zu sichern“, erzählte Burk. Der Gastbetrieb des inzwischen geschlossenen Steakhauses sei dadurch eingeschränkt gewesen. Auch der persische Imbiss, der im an der Ecke Siegstraße/Siegburger Straße gelegenen Gebäudeteil lag, ist mittlerweile geschlossen.

Kernsanierung verschoben

„Der betroffene Teil des Hauses wird regelmäßig von Sachverständigen und Statikern kontrolliert“, erklärt Aram Simon. Die sähen keine akute Einsturzgefahr. Gleichwohl wird der Bereich von innen abgestützt und der betroffene Raum momentan nicht genutzt. „Wir sind mit der Stadt und den zuständigen Behörden deswegen im regelmäßigen Austausch“, so Simon. Der Rest des Hauses sei nicht gefährdet. Deswegen könne auch in Kürze eine Pizzeria in den ehemaligen Räumen des Steakhouses eröffnen. Der Biergarten ist bereits hergerichtet, der vorhandene Pizzaofen wird weiter genutzt. Und in der oberen Etage sei eine der beiden Wohnungen vermietet, so Simon.

„Wir wussten beim Kauf, auf was wir uns einlassen“, sagt Moses Simon mit Blick auf den Denkmalschutz. Das Denkmalschutzgesetz verpflichtet Eigentümer von Denkmälern, diese zu erhalten. Allein deswegen stünden er und sein Bruder in ständigem Kontakt mit der Bauaufsicht und der Denkmalbehörde der Stadt Sankt Augustin. Allerdings stehe nur der vordere Teil des Hauses unter Denkmalschutz, nicht die späteren Anbauten. Auf den regelmäßigen Austausch mit den Eigentümern hatte auch die Verwaltung im August verwiesen. Und zudem mitgeteilt, dass diese vorhätten, das Haus von einer Fachfirma kernsanieren zu lassen.

„Das ist unser Plan“, bestätigt nun auch Aram Simon. Allerdings nehmen der Bauunternehmer und sein Bruder, der Architekt ist, diesen Plan nicht direkt in Angriff. In der aktuell angespannten Situation in der Baubranche wolle man keine weitere Baustelle aufmachen, erklärt Aram Simon. „Es ist kaum an Material zu kommen“, berichtet er von seinen Erfahrungen auf anderen Baustellen, die zeitweise sogar stillstehen müssten. Aber, betonen die beiden, der Zustand des Gebäudes sei nicht so schlecht, dass es bis zu einer Sanierung gar nicht mehr genutzt werden könnte.

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