So wird ein Platz belebt Ein kostenloser Hotspot für die Jugend

SANKT AUGUSTIN · Der Mehrgenerationen-Spielplatz am Holzweg in Sankt Augustin soll Jung und Alt zusammen bringen.

 Am "Hotspot" auf dem Mehrgenerationenspielplatz: Andreas Gosemann (von links), Denis Waldästl, Violetta Neumann, Anne-Katrin Silber-Bonz, Bernd Naumann und Alisa Müller. FOTO: PAUL KIERAS

Am "Hotspot" auf dem Mehrgenerationenspielplatz: Andreas Gosemann (von links), Denis Waldästl, Violetta Neumann, Anne-Katrin Silber-Bonz, Bernd Naumann und Alisa Müller. FOTO: PAUL KIERAS

Foto: Paul Kieras

VON FRANZISKA BÄHR

Kinderlachen, laute Gespräche und der Duft nach Gegrilltem: Auf den ersten Blick ist der kleine Spielplatz am Holzweg nichts Besonderes. Beim genaueren Hinsehen fallen aber vor allem die Boule spielenden Senioren auf, die ihre Kugeln auf einer Bahn direkt neben den Kinderspielgeräten werfen. Auf einer Bank neben den Kindern sitzen ein paar Jugendliche, die mit ihren Handys spielen und das schöne Wetter genießen. Der Mehrgenerationenspielplatz in Mülldorf möchte genau dieses Zusammenkommen der Generationen fördern. Mit einem kostenlosen Hotspot soll der Platz nun auch für Jugendliche attraktiv werden.

Der Mehrgenerationenspielplatz ist eines von drei generationenübergreifenden Projekten des Vereins zur Förderung der städtischen Jugendeinrichtungen in Sankt Augustin und wurde von der Städte- und Gemeindestiftung Köln im Rhein-Sieg-Kreis finanziert. Aktuell betreibt der Verein das Projekt "Perspektivwechsel". Dieses Projekt soll jüngere und ältere Menschen zusammenbringen. Die Generationen sollen für die Potenziale, aber auch für die Sorgen und Nöte des anderen sensibilisiert werden. Ein anderer Perspektivwechsel: Ein Pädagogik-Leistungskurs des Rhein-Sieg-Gymnasiums schuf zum Thema "Schule damals - Schule heute" eine neue Parzelle in der Anlage "Gärten der Nationen".

Der neu eröffnete Mehrgenerationenspielplatz besteht aus einer Boule-Bahn, einem Kleinkinderbereich mit Rutsche und Sandkasten und einigen Sitzgelegenheiten. Hier sollen die Generationen zusammenkommen, gemeinsam Boule spielen und sich austauschen. Der kostenlose Hotspot war eine Idee der acht Jugendlichen, die bei der Gestaltung des Spielplatzes mitgewirkt haben. Auf dem ganzen Spielplatz ist der Zugang zum Hotspot kostenlos.

Werktags wird er von 14 bis 20 Uhr eingeschaltet sein, um nicht zum Schulschwänzen zu animieren. Angst vor Vandalismus oder vor Verschmutzung des Mehrgenerationenspielplatzes hat Bernd Naumann, Projektleiter vom Verein zur Förderung der städtischen Jugendeinrichtungen, nicht: "Wir hoffen, dass sich die Jugendlichen schnell mit dem Platz identifizieren und selber Verantwortung dafür übernehmen. Vielleicht finden sich sogar ein oder zwei Jugendgruppen, die Paten für den Spielplatz werden wollen." In der Nachbarschaft freut man sich über den neuen Spielplatz. Einige Anwohner haben sogar einen eigenen Schlüssel, um den Spielplatz auch am Wochenende zu öffnen. Bei der Eröffnung am Sonntag war der Platz gut besucht.

"Ich bin heute gekommen, weil ich von dem Hotspot gehört habe. Ich war neugierig und wollte mir den neuen Platz mal ansehen. In Zukunft komme ich bestimmt öfter mit meinen Freunden her", sagte die 15-jährige Alisa Müller. Der Verein zur Förderung der städtischen Jugendeinrichtungen möchte auch künftig neue Ansätze für ein generationsübergreifendes Miteinander schaffen. So ist unter anderem ein Mehrgenerationen-Café als Treffpunkt für Jung und Alt geplant.

0 Wer sich freiwillig engagieren will oder Anregungen hat, kann sich unter Tel. 0 22 41/92 66 33 melden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Gefragter Standort
Im Gewerbegebiet Einsteinstraße bauen gleich mehrere Betriebe Gefragter Standort