Sankt Augustin Ein Kreisverkehr für mehr Sicherheit

SANKT AUGUSTIN · Die Einmündung Großenbuschstraße soll umgebaut werden. Neue Radwege sollen an der Alten Heerstraße mehr Sicherheit bieten. Die großzügige Einmündung der Großenbuschstraße in die Alte Heerstraße sollte eigentlich nur zurückgebaut und verkleinert werden.

 Eine Gefahrenstelle für Radler ist die Einmündung der Großenbuschstraße in die Alte Heerstraße.

Eine Gefahrenstelle für Radler ist die Einmündung der Großenbuschstraße in die Alte Heerstraße.

Foto: Michael Lehnberg

Aber auch das hätte die Probleme an der gefährlichen Stelle nicht gänzlich gelöst. Deshalb soll auf erneuten Vorschlag der SPD und zahlreicher Bürger hin auf dem Neuen Niederberg nun ein Kreisverkehr gebaut werden. "Ganz viele Bürger auf dem Neuen Niederberg haben sich für einen Kreisel ausgesprochen", sagte SPD-Fraktionschef Marc Knülle, der zu dem Thema eine Bürgerinformation veranstaltet hatte. Der Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschuss folgte dem Wunsch einstimmig.

Besonders die Situation für Radfahrer an der Alten Heerstraße ist unbefriedigend, undurchsichtig und auch gefährlich. Dabei ist diese Radverkehrsverbindung im Verkehrsentwicklungsplan als Hauptroute ausgewiesen. Diesen Anforderungen werden die Radwege allerdings nicht gerecht, zumal es keinen durchgängigen Radweg gibt. Deshalb will die Stadt auch die Radweglücke schließen und die Einmündung entschärfen.

An dieser Stelle haben sich immer wieder Unfälle mit Radfahrerbeteiligung ereignet, die sich auf die bauliche Situation zurückführen lassen. Es kommt häufig zu Konflikten zwischen Radfahrern und Fußgängern, weil viele Radfahrer wegen des starken Autoverkehrs auf die zum Teil nicht für sie zugelassenen Gehwege ausweichen. Jeden Tag rauschen bis zu 15.000 Autos über die Alte Heerstraße.

Derzeit gibt es aus Hangelar kommend von der Lindenstraße bis zur Großenbuschstraße und aus Richtung Niederpleis bis zum Tannenweg jeweils einen einseitigen Zweirichtungsradweg. Geplant ist nun, an beiden Straßenseiten - nicht nur an einer, wie bisher beabsichtigt - einen zusätzlichen kombinierten Geh- und Radweg zwischen Tannenweg und Großenbuschstraße mit einer Breite von 3,50 Metern zu bauen und so die Lücke zwischen Großenbuschstraße und Tannenweg zu schließen. Dort sind derzeit lediglich Fußwege, die für Radfahrer frei sind. An den Engstellen soll die Breite drei Meter nicht unterschreiten. Gleichzeitig werden die bestehenden Bushaltestellen auf der Südseite barrierefrei zu Fahrbahnrandhaltestellen ausgebaut.

Dazu wird, wie es die Verwaltung ausdrückt, an der Einmündung Großenbuschstraße ein "kleiner Kreisverkehrsplatz" mit einem Durchmesser von 30 Metern gebaut. Alle drei Arme erhalten eine Mittelinsel für die Überquerung. Zebrastreifen mit vier Metern Breite werden in allen Kreiselzufahrten angelegt. Dazu werden zwei Meter breite Fahrradfurten angelegt. Der Weg durch das "Grüne C", der von der B 56 auf die Alte Heerstraße führt, soll an den Kreisel angebunden werden. Die Führung der Radfahrer im Kreisel - ob mit oder ohne Furten - soll noch geprüft werden. Eine Verlegung der Zebrastreifen weiter nach hinten hält Verkehrsplaner Matthias Hennef für "nicht günstig".

Für die erste Rückbau-Planung waren 490.000 Euro angesetzt worden. Kosten, die sich mit der neuen Kreisel-Planung allerdings auf 840.000 Euro erhöhen. Da das Projekt vom Land zu 70 Prozent gefördert wird, muss die Stadt 252.000 Euro aufbringen, Knapp 100.000 Euro mehr als bei der alten Planung. Der neuen Planung muss das Land, respektive die Bezirksregierung Köln allerdings noch zustimmen. Sollte es seine Zustimmung versagen, schlägt die Verwaltung vor, den Kreisverkehr nicht zu bauen und eine Ampel zu installieren. Dann können die bereits bewilligten Mittel für den Rückbau der Einmündung und den Bau des Radweges abgerufen werden. "Nach einem Vorgespräch mit der Bezirksregierung sieht es nicht schlecht aus", sagte Rainer Gleß, Technischer Beigeordneter.

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