Schulschließung in Menden Ein stiller Abschied nach 46 Jahren

Sankt Augustin · Die Augustinus-Schule läuft aus. Zum Schluss sind es nur noch 20 Schüler und drei Lehrer. Eine Feier gibt es nicht.

 Das Gebäude der Hauptschule, das mittlerweile auch von der Gesamtschule genutzt wird. FOTO: HOLGER ARNDT

Das Gebäude der Hauptschule, das mittlerweile auch von der Gesamtschule genutzt wird. FOTO: HOLGER ARNDT

Foto: Holger Arndt

20 Schüler. Nur 20 Schüler lernen aktuell noch an der Augustinus-Hauptschule in Menden. Noch gut zwei Wochen besuchen sie die Schule, die am 24. Juni den letzten richtigen Schultag hat. „Danach wird noch bis zu den Sommerferien aufgeräumt“, erzählt die seit 2013 kommissarische Schulleiterin Susanne Schleebaum, die auch der Hauptschule Niederpleis vorsteht. Dann war es das für die Hauptschule in Menden. Sie läuft aus – nach 46 Jahren. Im Herbst 1967 startete seinerzeit der Bau der ursprünglich geplanten Volksschule, im Frühjahr 1970 war er abgeschlossen, die Einweihung schließlich am 8. Mai. Schleebaum sagt mit Blick auf die lange Geschichte: „Es ist schon traurig, dass die Schule dann nicht mehr existiert. Das war eine gute Schule.“ Falls einer der Schüler sitzen bleibt, muss er sich auf einer anderen Hauptschule anmelden und dort den Abschluss machen, erklärt Schleebaum.

Im Jahr 2007 besuchten laut Schulentwicklungsplan noch 371 Kinder und Jugendliche die Schule. Doch schon damals prognostizierte das Gutachten einen Verlust von 80 Schülern innerhalb der nächsten zehn Jahre. Nur drei Jahre später beschloss der Stadtrat, die Hauptschule auslaufen zu lassen. Dieses Votum beschleunigte die Entwicklung logischerweise. Auch die Lehrerstellen sanken über die Jahre, jetzt sind es noch drei Pädagogen. Zwei Drittel ihrer Arbeitszeit sind sie in Menden, das verbliebene Drittel an der Hauptschule Niederpleis. „Es gibt einen starken Zusammenhalt unter den Kollegen“, sagt Schleebaum. Sie teilten sich ein Lehrerzimmer mit den Kollegen der ebenfalls auslaufenden Realschule Menden. „Deshalb ist die Stimmung gut gewesen“, sagt sie. Sabine Heck lehrte früher an der Hauptschule Menden. Sie sagt, dass sie gerne dort gearbeitet habe – vor allem, als Jörg Schlienkamp die Schule leitete.

Die kommissarische Schulleiterin Schleebaum glaubt trotz des Auslaufens der Hauptschule in Menden weiter an diese Schulform. „Der Bedarf ist noch da.“ Das sehe sie in Niederpleis, dort gab es voriges Jahr hundert neue Schüler und in den vergangenen zwei Jahren neun neue Lehrerstellen.

Die Mendener Hauptschule läuft still aus: Es gibt keine Abschiedsfeier. „ Die Schule hat sich dagegen entschieden“, sagt Stadtsprecherin Eva Stocksiefen.

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