Flüchtlingsunterbringung in Sankt Augustin Entscheidung für das Ausreisezentrum steht fest

Sankt Augustin · Das Ausreisezentrum in der ehemaligen Medienzentrale der Bundeswehr soll im Februar an den Start gehen. Stadt Sankt Augustin kritisiert Informationspolitik der Bezirksregierung.

Bereits ab Februar sollen in der ehemaligen Medienzentrale der Bundeswehr in Sankt Augustin Flüchtlinge untergebracht werden, die Deutschland verlassen sollen. So sieht es der Plan der Bezirksregierung Köln vor. Am Mittwoch hatte es dazu ein Gespräch zwischen der Bezirksregierung und der Stadt Sankt Augustin gegeben. „Die Bezirksregierung hat deutlich gemacht, dass die Entscheidung getroffen ist, die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) so zu nutzen“, sagte Eva Stocksiefen, Sprecherin der Stadt Sankt Augustin, auf Anfrage.

Wie berichtet, hatte es in der Stadt große Verärgerung über diese Pläne gegeben. Die Politik wandte sich vergangene Woche mit einer Resolution gegen das Vorhaben. Die Stadt kritisierte vor allem auch die Informationspolitik, denn sie erfuhr zufällig davon. „Wir hatten keine Chance, unsere Argumente im Vorfeld einzubringen“, sagte Stocksiefen.

Seit Ende 2015 sind Flüchtlinge untergebracht, die in andere Kommunen vermittelt werden

In der ZUE sind seit Ende 2015 Flüchtlinge untergebracht, die von dort in andere Kommunen weitervermittelt werden. Sie bietet Platz für bis zu 600 Menschen. Künftig sollen dort auch Flüchtlinge leben, die nach dem Dublin-Abkommen in andere europäische Länder geschickt werden sollen. Denn das Asylverfahren soll in den Ländern stattfinden, in denen sich die Flüchtlinge erstmals registriert haben. Laut Bezirksregierung soll es dazu im Januar eine Bürgerinformation geben. Die Sankt Augustiner Verwaltung wolle nun gemeinsam mit der Politik schauen, wie sie damit umgehe – und ob sie noch Chancen sehe, doch noch etwas zu machen, sagte Stocksiefen.

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