Fliegende Insekten unter der Mewasseret-Zion-Brücke Erdhummeln nisten sich am Rathaus ein

SANKT AUGUSTIN · Mutter Natur kann selbst die hässlichsten Ecken im Stadtzentrum noch aufwerten: Ein schönes Naturschauspiel begrüßt Spaziergänger auf dem Treppenaufgang vom Schotterparkplatz an der Radhausallee zur Mewasseret-Zion-Brücke Richtung Marktplatte.

 Erdhummeln am Rathaus in Sankt Augustin.

Erdhummeln am Rathaus in Sankt Augustin.

Foto: Thomas Heinemann

Im lehmigen Boden unter der Brücke hat sich eine große Kolonie an Erdhummeln einquartiert. Flugingenieure sagen im Scherz gern, Hummeln könnten nach den Gesetzen der Aerodynamik gar nicht fliegen, doch Hummeln wüssten das nicht und tun es einfach trotzdem.

Erdhummeln beweisen zudem, dass sie Maulwürfen in nichts nachstehen. Insbesondere die Hellgelbe Erdhummel und die Dunkle Erdhummel sind in ganz Deutschland anzutreffen, zählen zu den häufigsten Vertretern der Hummeln überhaupt und sind in freier Natur kaum zu unterscheiden.

Dunkle Erdhummeln haben es sogar zu internationalen Stars geschafft: Bereits vor 130 Jahren wurde "Bombus terrestris" in Kühlräumen per Dampfschiff nach Neuseeland importiert, um dort beim Bestäuben des ausgebrachten Rotklees zu helfen.

Ein aufwendiges Unterfangen, das nach vielen Verlusten schließlich gelang.

Auch in Japan und Südamerika wurden die Dienste der behaarten Gäste zur Bestäubung in Gewächshäusern genutzt - heute sind sie auch dort in der freien Natur anzutreffen. In Japan, Südamerika, Neuseeland und auch in Sankt Augustin fühlen sich die Hummeln offenbar wohl. Das liegt auch daran, dass sie als sehr friedlich gelten, nur selten beißen oder stechen und zudem ebenso wie ihre Nester unter Naturschutz stehen.

Umsiedeln darf sie nur in besonderen Fällen ein Fachmann, ihnen beim eifrigen Arbeiten, beim Sammeln und Graben zuschauen und staunen darf dafür jedermann.

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