Flugplatz Hangelar Feuerwehr rettet Flugschülerin aus Baumkrone

SANKT AUGUSTIN · Glimpflich ausgegangen ist am Samstag die Notlandung einer Segelfliegerin nahe des Mendener Friedhofes: Die 17 Jahre alte Flugschülerin, war laut Polizei bei einem missglückten Landeanflug auf den Hangelarer Flugplatz in ein Wäldchen geraten und dort in den Baumkronen hängengeblieben. Die Notlandung überstand die junge Frau unbeschadet, wie ihr Vater auf Anfrage bestätigte, allerdings stecke ihr "der Schreck noch in allen Gliedern".

Eigentlich sollte es für Ulfert Lange ein entspannter Radausflug in die Hangelarer Heide werden. Mit dabei hatte der Sankt Augustiner seine beiden Kinder, die in einem Radanhänger saßen. Doch als er um kurz vor 16 Uhr auf den Feldweg in Richtung Mendener Friedhof einbog, fand die Radtour ein jähes Ende: "In nur rund 20 Meter Höhe", so schilderte es Lange, kam ihm plötzlich der Segelflieger entgegen.

Mit einer Ausweichbewegung schien der Pilot noch den Kurs ändern zu wollen. Wenige Augenblicke später rauschte der Segler in die Baumwipfel. "Ich habe sofort die Feuerwehr alarmiert", so Lange. Seine zweite Amtshandlung: Er erkundige sich laut rufend nach dem Wohlbefinden des Piloten: "Ich bin unverletzt", kam es aus den Baumwipfeln zurück.

Wie die Polizei weiter mitteilte, hatte die Flugschülerin gegen 15.45 Uhr vom Flugplatz Hangelar zu einem Schulungsflug abgehoben. Dabei stand die junge Frau im Funkkontakt zu ihrem Fluglehrer. Nach etwa sechs Minuten wollte die 17-Jährige wieder landen, als das Flugzeug plötzlich zur Seite kippte, so die Polizei weiter, "und wie ein Stein vom Himmel fiel".

Es folgte die Notlandung. Um die Pilotin aus ihrer misslichen Lage zu befreien, rückte die Feuerwehr mit einem Großaufgebot an. Per Drehleiter holten Wehrleute die Frau aus dem Cockpit. Vorsichtshalber brachte ein Krankenwagen die 17-Jährige, die unter Schock stand, ins Krankenhaus. Ein Rettungshubschrauber der Bundeswehr, der in der Hangelarer Heide gelandet war, flog wieder nach Koblenz zurück.

Anschließend folgte die Bergung des Segelfliegers. Die gestaltete sich aufwendig, ein Schwerlastkran einer Bornheimer Spezialfirma wurde beauftragt. Zudem war auch ein erneuter Einsatz der Feuerwehr von Nöten. Um Trageseile an dem Segler anzubringen, musste die Drehleiter nochmals in Stellung gebracht werden. Zudem hatten Wehrleute im Arbeitskorb der Drehleiter alle Hände voll zu tun, Astwerk zu beseitigen.

Um kurz nach 19 Uhr war es dann geschafft: Am Haken des Krans schwebte der Segelflieger wieder Richtung Boden - aus Sicht von Feuerwehr-Einsatzleiter Herbert Maur hatte er die Bruchlandung erstaunlich gut überstanden.

Nach ersten Ermittlungen geht die Polizei von einem Pilotenfehler als Unfallursache aus. Nach Schätzungen entstand ein Schaden von rund 20 000 Euro. Ungeachtet der Bewertung durch die Luftaufsicht bei der Düsseldorfer Bezirksregierung, die am Wochenende nicht zu erreichen war, wird der Unfall noch weitere Folgen haben. Neben der Firma des Schwerlastkrans wird auch die Feuerwehr für die Bergung des Seglers dem Unfallverursacher eine Rechnung stellen, sagt Einsatzleiter Maur.

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