Fliegerstaffel der Bundespolizei Was die Änderungen in Nörvenich für den Flugplatz Hangelar bedeuten

Sankt Augustin · Wegen der Verlegung von 25 Tornado-Kampfflugzeugen auf den Militärflugplatz nach Nörvenich sollen die Übungsflüge der Sankt Augustiner Bundespolizei dort „stark reduziert werden“. Wird der Flugplatz Hangelar dadurch vermehrt belastet?

 Der Abzug der Fliegerstaffelflüge aus Nörvenich soll keine Mehrbelastung der Bevölkerung im Rhein-Sieg-Kreis nach sich ziehen.

Der Abzug der Fliegerstaffelflüge aus Nörvenich soll keine Mehrbelastung der Bevölkerung im Rhein-Sieg-Kreis nach sich ziehen.

Foto: Thomas Heinemann

Zusätzliche Belastungen des Rhein-Sieg-Kreises durch die Fliegergruppe der Bundespolizei in Hangelar soll es nicht geben. Das teilte eine Sprecherin auf die Anfrage mit, welche Konsequenzen die Verlegung von 25 Tornado-Kampfflugzeugen auf den Militärflugplatz nach Nörvenich für den Standort Sankt Augustin haben werden. Um den Lärm durch den zusätzlichen Flugbetrieb in Nörvenich gering zu halten, sollen dort andere Flüge verringert werden. Die Übungsflüge mit Hubschraubern der Bundespolizei sollen demnach „stark reduziert werden“, hieß es.

Das bestätigte die Luftfahrerschule für den Polizeidienst, die unter anderem den Nörvenicher Flugplatz nutzt. „Wir wurden bereits in einem sehr frühen Stadium der Vorbereitungen zu den Umbaumaßnahmen in Büchel informiert und mit einbezogen“, so eine Sprecherin. „Wir müssen unsere Flugbewegungen am Flugplatz in Nörvenich tatsächlich vorübergehend deutlich reduzieren.“ Die Luftfahrerschule könne und wolle diese auch nicht einfach an die sonstigen genutzten Stellen verlegen. „Die zusätzliche Belastung wäre kaum vertretbar.“

33 Prozent mehr Hubschrauberstarts

Deshalb sei die Fliegergruppe derzeit auf der Suche nach Alternativen. „Beispielsweise planen wir die Inanspruchnahme von Simulatoren bei der Hems Academy in Bonn/ Hangelar ab Januar 2023 auszubauen“, sagte die Sprecherin. Man sei auch in Gesprächen über eine Nutzung des Flugplatzes Büchel in der Nähe von Cochem. „Eventuell können wir diesen für den Hubschrauberflugbetrieb trotz Umbaumaßnahmen nutzen. Es liegt auch in unserem Interesse, keine zusätzlichen Belastungen für den Rhein-Sieg Kreis zu verursachen.“

In diesem Zusammenhang betont die Bundespolizei, dass sich die Zahl der Hubschrauberstarts zwischen 2009 und 2018 nicht verdoppelt habe, wie wir kürzlich berichteten. Ihren Angaben nach lag die Anzahl in den Jahren 2009 bis 2011 bei circa 3000 Starts pro Jahr. Im Jahr 2018 waren es zwischen 6 und 22 Uhr indes 3869 Hubschrauberstarts und in der Nacht zwischen 22 und 6 Uhr insgesamt 63 Flüge. Die Zahl der Starts ist also um etwa 33 Prozent gestiegen. Für 2018 gibt die Bundespolizei insgesamt 7862 Flugbewegungen an.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort