Doktoranden an Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Forschung mit praktischem Nutzen

SANKT AUGUSTIN · Zurzeit bearbeiten rund 60 Doktoranden an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ihr Forschungsthema mit dem Ziel der Promotion. Die Nachwuchsforscher konnten sich zur finanziellen Unterstützung um ein Stipendium bewerben.

 Hochschulpräsident Hartmut Ihne (7.v.r.) mit den Doktoranden, ihren betreuenden Professoren und Vertretern der Stipendiengeber.

Hochschulpräsident Hartmut Ihne (7.v.r.) mit den Doktoranden, ihren betreuenden Professoren und Vertretern der Stipendiengeber.

Foto: Kieras

Neun herausragende Bewerber unter ihnen erhalten nun diese Zuwendung in Höhe von jeweils 1200 Euro monatlich für zunächst ein Jahr, die ihnen bei einer kleinen Feierstunde von Hochschulpräsident Hartmut Ihne und dem Direktor des Graduierteninstituts, Rainer Herpers, in Form einer Urkunde überreicht wurde.

Ausgelobt hatten die Stipendien Fachbereiche, Institute und die Gleichstellungsstelle. Ziel ist es, den Doktoranden die Möglichkeit zu geben, sich ganz auf ihre Forschung zu konzentrieren. Ihne nannte die neun Männer und Frauen in seiner Begrüßungsrede "die Leistungsspitze", die den wissenschaftlichen Weg gewählt habe. "Die besondere Auszeichnung würdigt gleichermaßen Ihre vergangene Leistung und die für die Zukunft", so Ihne.

Herpers betonte, die jungen Forscher hätten schon über einen längeren Zeitraum etwas investiert und nicht gerade erst ihre Arbeit aufgenommen. Alle seien "schon die ersten Meter gegangen" - im Schnitt etwa ein bis eineinhalb Jahre. Er würdigte die verschiedenen Promotionsthemen, "die durchweg anwender- und nicht nur grundlagenorientiert sind".

Dazu gehört beispielsweise die Forschung von André Scholz, der sich mit der optimierten Arbeitspausengestaltung auseinandersetzt. Vor dem Hintergrund einer steigenden psychischen Belastung von Arbeitnehmern untersucht der Betriebswirtschaftler mit abgeschlossenem Hochschulstudium, wie Arbeitsprozesse gestaltet werden können, damit ausreichend Möglichkeit zur Regeneration der kognitiven Ressourcen besteht.

"Damit sind keine Spaziergänge in der Mittagspause gemeint, sondern zusätzliche kurze Pausen zwischendurch, in denen man abschaltet und ein Optimum an geistiger Kraft neu tankt." Im Fokus seiner Untersuchungen stehen sportliche Aktivitäten, mit denen "in kurzer Zeit hohe Effekte erzielt" werden könnten.

Einen praktischen Nutzen sollen auch die Ergebnisse von Sawsan Jaafreh bringen, die sich mit der Belastung und Zusammensetzung von Verderbsbakterien auf Hühnerfleisch - "zukünftig weltweit das am meisten konsumierte Fleich" - beschäftigt. Eine Bestimmung der bakteriellen Belastung direkt nach dem Schlachten helfe nach Jaafrehs Meinung, die Lebensdauer des Produkts genau vorherzusagen und damit den Lebensmittelabfall zu reduzieren.

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