Ingenieure händeringend gesucht Großer Andrang beim Studieninformationstag in der Hochschule

SANKT AUGUSTIN · Informatik, Sozialversicherungswissenschaften, Maschinenbau, Technikjournalismus oder Wirtschaftspsychologie - zukünftige Studierende haben an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg große Auswahl.

 Wissenschaft hautnah: Schüler Willi Bitner testest beim Studieninformationstag einen Motorsport-Wagen. FOTO: INGO EISNER

Wissenschaft hautnah: Schüler Willi Bitner testest beim Studieninformationstag einen Motorsport-Wagen. FOTO: INGO EISNER

Foto: Ingo Eisner

Damit die Wahl nicht zur Qual wird, erfährt die Beratung im Übergang von der Schule zum Studium eine immer größere Aufmerksamkeit. Am Samstag konnten Schüler beim Studieninformationstag in das Angebot der Hochschule eintauchen.

"Die Studien- und Berufsberatung in den Schulen hat sich wirklich verbessert, aber es kommen auch immer mehr Studiengänge dazu", resümierte Ulrike Lubecki, Leiterin der Allgemeinen Studienberatung der Hochschule. Sie hat den Studieninformationstag mitorganisiert, der zwei Mal im Jahr einen handlichen Querschnitt durch den Augustiner Campus ermöglicht. Dass der Andrang am Samstag groß war, wunderte Ulrike Lubecki nicht.

Die meisten informierten sich heute frühzeitig über ein Studium. "Im Internet treffen sie auf eine wirklich große Informationsflut. Schüler brauchen hierfür einen Filter. Und bei aller guten Beratung, die Schulen heute leisten, können Lehrer dies nicht auch noch machen."

An den Informationsständen im Foyer der Hochschule wurde es daher rasch voll. Von "Was kann man hier eigentlich studieren?" bis zu Detailfragen zu Studiengängen oder Möglichkeiten von Auslandssemestern reichte die Bandbreite der Fragen. "Insgesamt lassen sich Schüler aber in zwei Gruppen einteilen: diejenigen, die sich erst grob orientieren wollen, und diejenigen, die schon ziemlich genau wissen, wohin der Weg gehen wird", so Lubecki.

Gerade am Anfang dieses Weges immer häufiger anzutreffen sind Eltern. Zuweilen übernahmen Mama und Papa für ihren Sprössling die Regie durch das Programm des Informationstages. Die Präsenz der Eltern habe zugenommen, sagte auch die Leiterin der Allgemeinen Studienberatung. Das habe mit der durch G 8 verkürzten Schullaufbahn zu tun. "Die Abiturienten sind nun ein Jahr jünger. Aber auch die Eltern-Kind-Beziehung ist heute eine andere als vor 30 Jahren. Eltern sind wichtige Berater."

Die Suche nach dem richtigen Studium fürs Leben sei eben nicht leicht, erklärte Ulrike Lubecki. Und nicht alle Studiengänge "warten" auf Bewerber. "BWL und Wirtschaftswissenschaften sind hier und auch bundesweit im Trend. Da haben wir auch den größten Bewerberüberhang." Anders sei dies bei den Ingenieuren und Elektrotechnikern, sagte Professor Johannes Geilen. Im Technikum der Hochschule warb er engagiert um das Interesse der Studierenden.

"Der Markt ist groß, aber die Zahl der Studierenden bundesweit nicht. Auch wir haben nicht alle möglichen Plätze belegt." Dabei würden Ingenieure händeringend gesucht: Ob Automobilbau, Haushalt, erneuerbare Energien oder Industrie 4.0 - überall spiele die Elektrotechnik eine große Rolle. Für das Studium sei in erster Linie technisches Interesse wichtig, "alles andere kann man lernen", machte Geilen den Schülern Mut. Die Perspektiven seien hervorragend: Wer heute bei ihm einen Abschluss mache, habe in der Regel schon einen Arbeitsvertrag in der Tasche.

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