Sankt Augustiner Rathaus Großes Interesse beim ersten Patientinnen-Tag

SANKT AUGUSTIN · Mit der Diagnose Krebs sei alles anders, das Leben werde auf den Kopf und die Lebensziele infrage gestellt, beschreibt die Vorsitzende des Vereins "Leben mit Krebs", Ingrid Schürheck, die Situation der Betroffenen. Viele von ihnen kamen am Samstag ins Sankt Augustiner Rathaus, um mehr über diese Krankheit zu erfahren, die deutschlandweit bei 500.000 Menschen diagnostiziert wird.

 Mit Herz beim Patientinnen-Tag (stehend von links): Marcus Lübken, Ulrike Fingerhut, Susanne Haase-Mühlbauer, Klaus Schumacher, Ingrid Schürheck sowie (sitzend von links) Renate Soll und Ursula Fuhritz.

Mit Herz beim Patientinnen-Tag (stehend von links): Marcus Lübken, Ulrike Fingerhut, Susanne Haase-Mühlbauer, Klaus Schumacher, Ingrid Schürheck sowie (sitzend von links) Renate Soll und Ursula Fuhritz.

Foto: Martina Welt

75.200 Neuerkrankungen an Brustkrebs als häufigste Krebserkrankung bei Frauen seien darunter, im Rhein-Sieg-Kreis erkrankten jedes Jahr rund 5000 Menschen neu an Krebs, so die erschreckenden Zahlen, die hinter dem Verein "Leben mit Krebs" und dem ersten Patientinnen-Tag stehen.

Informationen für Krebspatientinnen gab es an Infoständen und in Workshops zu den unterschiedlichsten Themen. Gynäkologen und Onkologen referierten zu den Themen, mit denen Krebspatienten konfrontiert werden. Das Motto der Veranstaltung, "Wissen macht mutiger", motivierte offenbar viele Betroffene, sich intensiv mit der Krankheit zu befassen. Schirmherr der Veranstaltung war Bürgermeister Klaus Schumacher, der auch an die wenigen Männer, die diesen Tag zur Information nutzten, appellierte, Krebsvorsorgetermine nicht ungenutzt verstreichen zu lassen.

An Infoständen präsentierten Firmen und Vereine ihre Angebote. Neben den Herzen, die zur Entlastung nach einer Brustoperation unter die Achsel geklemmt werden und von der Lohmarer KG "Zweite Plöck" selbst genäht sind, wurden zum Beispiel Perücken aller Art oder Brustprothesen gezeigt. Vor der Eingangstür stand auch Doris Koch (54). Sie bekam 2010 die Diagnose Brustkrebs und dachte damals: "Das ist ein Irrtum."

Schließlich hatte sie noch so viel vor. Ihr erstes Bild malte sie sofort nach der Chemotherapie und zeigte es jetzt den Besuchern. Das Selbstbildnis demonstriert eindringlich ihre innere und äußere Haltung. Zwar etwas derangiert, die Brustprothese verrutscht und der Lippenstift verschmiert, zeigt es sie selbst mit entschlossenem Blick getreu ihrem Lebensmotto: "Jetzt erst recht!"

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort