Zentrum in Sankt Augustin Grüne kritisieren geplanten Bau von Parkhäusern

SANKT AUGUSTIN · Mit dem Wandel im Stadtzentrum werden auch Veränderungen bei den bisherigen Parkflächen einhergehen.

 Wohin in Zukunft mit den Autos? Sankt Augustin hat nun ein Parkraumkonzept, dessen Umsetzung alle Parteien befürworten.

Wohin in Zukunft mit den Autos? Sankt Augustin hat nun ein Parkraumkonzept, dessen Umsetzung alle Parteien befürworten.

Foto: Holger Arndt

Die Stadt hat dazu ein Parkraumbewirtschaftungskonzept aufgestellt, wobei "Bewirtschaftung" in erster Linie als kontrollierte Steuerung des ruhenden Verkehrs durch Bereitstellung, Beschränkung oder Befristung von Parkraum verstanden werden soll. Im Oktober 2014 war ein erster Entwurf des Konzepts vorgestellt worden.

Im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts (IHK), das im Zentrumsausschuss vorgestellt und einstimmig angenommen wurde, wird die Umsetzung des Parkraumkonzepts empfohlen. Die Grünen stellten dazu den Antrag, noch einmal über Alternativen zum Autoverkehr und über Synergien beim Parkraum zu debattieren.

"Eine urbane Mitte sollte möglichst nicht aus vielen großen Parkhäusern bestehen. Am besten wäre erst einmal, die Menschen kommen gar nicht erst mit dem Auto, weil sie gute Alternativen haben. Dafür müssen der ÖPNV und der Radverkehr gestärkt werden", teilte Grünen-Fraktionschef Martin Metz im Vorfeld mit.

"Es geht darum, Alternativen zur Erreichbarkeit des Zentrums zu erstellen, um das ganze Zentrum nicht mit Autos zuzustellen", präzisierte Grünen-Ratsmann Christian Günther den Antrag im Ausschuss mit Hinweis auf Potenzial beim Job-Ticket: "Es wäre wichtig zu wissen, wie viele Institutionen hier im Zentrum solche Tickets nutzen." Hier sehe die CDU nicht nur datenschutzrechtliche Probleme, sagte Claudia Feld-Wielpütz: "Städtebaulich ist es nicht attraktiv, entlang der Rathausallee nur noch Parkhäuser zu bauen. Aber ich halte es für einen Trugschluss, dass mit der Erweiterung der Hochschule keine zusätzlichen Autos kommen."

Der Begründung für den Erhalt und den bedarfsgerechten Ausbau von Parkraum, wie es das Parkraumkonzept vorsieht, schloss sich auch Marc Knülle (SPD) an: "Es ist einfach so: Menschen sind faul und fahren gern mit dem Auto." Und solange man selbst für kürzeste Strecken im ÖPNV Unsummen bezahle, müsse man sich ohnehin über den Umstieg der Menschen vom Auto auf Bus und Bahn keine Gedanken machen.

Carsten Willnecker (FDP) hätte den Grünen-Antrag am liebsten von der Tagesordnung genommen: "Ich halte den Antrag für verspätet. Man hätte ihn im Anschluss an die Vorstellung des Parkraumkonzepts stellen sollen." Denn, das betonte auch der Technische Beigeordnete Rainer Gleß: "Das Konzept ist fertig." Dennoch konnte sich die Politik mit dem Grünen-Antrag anfreunden und votierte, mit einer Gegenstimme der FDP, einstimmig dafür.

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