Berliner Siedlung in Sankt Augustin Gute Ideen im Energie-Café

SANKT AUGUSTIN · Gleich zwei sogenannte integrierte energetische Quartierssanierungskonzepte lässt die Stadt Sankt Augustin derzeit erstellen. Nach der Siedlung "Im Spichelsfeld" haben jetzt auch die Arbeiten daran in der "Berliner Siedlung" im Stadtteil Sankt Augustin-Ort begonnen.

Im "Energie-Café in der künftigen "KlimaSiedlung Plus" informierten sich die Bewohner über die Planungen und brachten ihre Anregungen, Wünsche und Vorschläge ein.

Mehr als 50 Bewohner der "Berliner Siedlung" waren der Einladung des Ersten Beigeordneten Rainer Gleß gefolgt, der die Ziele des Konzeptes erläuterte. "Vor dem Hintergrund der globalen Klimaschutzbemühungen und den Herausforderungen der Energiewende, soll das Konzept Lösungswege für diese gesamtgesellschaftlichen Aufgaben aufzeigen und dabei auch die Bedürfnisse des Einzelnen nicht aus dem Blick verlieren", so Gleß. Durch das Aufspüren von Synergieeffekten könnten zukünftige Maßnahmen effektiver, nachhaltiger und meistens auch kostengünstiger durchgeführt werden. "Das gilt sowohl für den privaten Mieter oder Eigentümer als auch für die öffentliche Hand."

Einig waren sich die Teilnehmer darin, dass ihr Quartier ein lebenswertes Umfeld bietet, in dem sie gerne wohnen. Trotzdem gab es viele Anregungen und Verbesserungswünsche, die auf speziell vorbereiteten Tischdecken als Notizen oder Skizzen auf den Tisch kamen. Neben dem zentralen Thema der Energieeinsparung ging es auch um ganz alltägliche Fragen. Wo können Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen werden? Wie können im Haus oder draußen vorhandene Barrieren abgebaut werden?. Deutlich war der Wunsch nach noch mehr nachbarschaftlicher Unterstützung zu spüren. Von mehr gemeinsamen Aktivitäten bis zur Tauschbörse von nachbarschaftlichen Hilfen reichten die Vorschläge.

Beim Frühlingsfest im Juni trafen sich die Bewohner der Berliner Siedlung in lockerer Atmosphäre. Die, die nicht beim Energie-Café dabei waren, konnten sich über das Projekt informieren und brachten weitere Anregungen ein, die die Mitarbeiter des Büros für Natur- und Umweltschutz mit ins Rathaus nahmen. Am Stand der Verbraucherzentrale konnten sich die Besucher ebenfalls beraten lassen. Der Erlös aus dem Kaffe- und Kuchenverkauf wird für die Siedlung eingesetzt. Die Mitarbeiter des Büro für Natur- und Umweltschutz werden Nisthilfen, etwa Insektenhotels bauen und in die Grünflächen integrierenn.

Die "Berliner Siedlung" entstand Ende der 1970er Mitte der 1980er Jahre und diente zunächst den vielen Bundeswehrbediensteten, die im Logistikamt, bei der Medienzentrale und im Materialamt beschäftigt waren. Die Siedlung umfasst etwa 162 Einzelgrundstücke mit etwa 450 Wohneinheiten. Es handelt sich überwiegend um Mehrfamilienhäuser, von denen sich der größte Teil im Eigentum der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft für den Rhein-Sieg-Kreis mbH (GWG) befindet und von ihr verwaltet wird.

Angrenzend an den zentralen Bereich der Siedlung mit Mehrfamilienhäusern befinden sich in dem Quartier klassische Einfamilienhäuser in Form von Reihen- und Doppelhäusern. Die zentrale Grünfläche in der "Berliner Siedlung" beherbergt neben einer Skulptur von Martin Frey auch einen Spielplatz. Die GWG unterstützt die Stadtverwaltung bei dem Projekt zur Modernisierung des Wohnquartiers, wobei es nicht nur um energetischen Sanierung geht, sondern auch um die allgemeine Wohnqualität, Barrierefreiheit und Inklusion.

Klimasiedlung

Beispielhaft und als Modellprojekt für weitere Siedlungen in Sankt Augustin werden in zwei Wohngebieten integrierte energetische Sanierungskonzepte erstellt. Neben den Möglichkeiten der Steigerung der Energieeffizienz beleuchtet das Konzept auch städtebauliche, denkmalpflegerische, wohnungswirtschaftliche und soziale Aspekte. Ein Quartiersmanager soll anschließend die Konzeptumsetzung koordinieren und begleiten. Weitere Informationen auf www.sankt-augustin.de/klimasiedlung.

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