Bewegender Abschied für Barbara Falk Hangelarer Pfarrerin geht in Ruhestand

Sankt Augustin · Nach 24 Jahren in der evangelischen Gemeinde in Sankt Augustin-Hangelar verabschiedet sich Barbara Falk in den Ruhestand. Künftig möchte die Pfarrerin neue, ruhigere Wege gehen.

 Pfarrerin Barbara Falk (Mitte), die sich mit ihrem Mann Hans-Georg Falk eine Pfarrstelle in Hangelar teilte, wurde am Sonntagabend von Superintendentin Almut van Niekerk offiziell verabschiedet.

Pfarrerin Barbara Falk (Mitte), die sich mit ihrem Mann Hans-Georg Falk eine Pfarrstelle in Hangelar teilte, wurde am Sonntagabend von Superintendentin Almut van Niekerk offiziell verabschiedet.

Foto: Thomas Heinemann

Voll war es am Sonntagabend in der evangelischen Christuskirche in Hangelar, und bewegend: 24 Jahre nachdem Barbara Falk gemeinsam mit ihrem Mann Hans-Georg die Pfarrstelle der evangelischen Gemeinde antrat, hieß es nun Abschied nehmen. Barbara Falk geht in den Ruhestand. Es seien schöne Jahre gewesen, spannende Jahre, die ihr viel Spaß gemacht hätten, sagte Barbara Falk im Gespräch vor ihrem Abschiedsgottesdienst. Jahre, in denen sie nicht nur älter geworden sei, so die Pfarrerin: „Ich habe gemerkt, dass mir gesundheitlich zunehmend auch die Kraft fehlt, anstrengende Tage mit vielen inhaltlichen Gesprächen und wichtigen Treffen und Sitzungen durchzuhalten, wenngleich mir die Arbeit mit der Gemeinde stets viel Freude gemacht hat.“

Davon zeugen auch die Fotos, auf denen Gemeindemitglieder am Sonntag die vergangenen Jahre Revuepassieren ließen: Etwa von der Einführung im Jahr 1994, dem Einzug ins Hangelarer Pfarrhaus, das 2017 für den Kindergarten der Gemeinde weichen musste. Aber auch vom Guss der neuen Glocken im Jahr 1995, dem 25-jährigen Jubiläum des Gemeindehauses sowie den diversen Mittwochstreffs, Bücherei- und Pfarrfesten. In Hangelar seien sie und ihre Familie damals mit offenen Armen empfangen worden, erinnerte sich Barbara Falk. Die gebürtige Düsseldorferin war 1973 von ihrer Gemeindepfarrerin für die Bibelarbeit begeistert worden. „Zunächst hatte ich große Vorbehalte, als sie mir vorschlug, ich solle doch Theologie studieren. Ich und die alten Sprachen! Aber es ging dann doch besser als befürchtet“, so Falk, die in Wuppertal studierte und in Dinslaken ihr Vikariat machte. Dort lernte sie auch ihren späteren Mann Hans-Georg kennen. Nach dem Examen ging es schon bald in die Elternzeit und danach schließlich zur gemeinsamen Pfarrstelle nach Hangelar: „Für unsere junge Familie war das eine tolle Chance, die wir sofort ergriffen haben.“

Kirche hat sich spürbar verändert

In ihrer Dienstzeit sei ihr die Ausbildung zur Bibliodrama-Leiterin ein wichtiges Anliegen gewesen: „Es ist verblüffend, was geschieht, wenn man sich einlässt auf eine biblische Geschichte, sich hineinbegibt in die Atmosphäre, die Kontakte, Fragen und Auseinandersetzungen, die da eine Rolle spielen.“ Aber auch die Kinderbibeltage, die Arbeit mit einem hochengagierten Gemeindeteam und die Zusammenarbeit mit dem katholischen Kollegen lagen ihr in den vergangenen 24 Jahren am Herzen.

In ihrer Dienstzeit habe sich die Kirche insgesamt aber spürbar verändert. „Ich sehe heute eine gewisse Gefahr, dass Kirche sich in Umstrukturierungs- und Veränderungsprozessen aufreibt und keine Kraft, keine Aufmerksamkeit hat für die Themen unserer Zeit. Dass Kirche, dass die einzelnen Gemeinden nur um ihren Bestand besorgt sind und den Blick nicht frei haben für das, was die Menschen umtreibt“, so die scheidende Pfarrerin. Sie ließ sich zur Meditationsbegleiterin und Eutonieleiterin fortbilden, um Menschen auch im Ruhestand Angebote machen zu können, die helfen, „in dieser lauten und sich rasant verändernden Welt einen Ort der Ruhe zu finden“. Mehr Ruhe und auch einen Schritt zurück zu den Wurzeln, die ihr Mann Hans-Georg Falk vor bald drei Jahrzehnten mit seiner ersten Pfarrstelle schlug, werde auch der in einem halben Jahr geplante Umzug in ein kleines Dorf in der Eifel bringen.

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