Traditonsfest in Sankt Augustin "Hangelarer Spektakel" kommt 2018 wieder

Sankt Augustin · 2017 war das Hangelarer Spektakel in Sankt Augustin kurzfristig abgesagt worden. Nun sind die offenen Haftungsfragen geklärt, und das Fest wird am ersten Septemberwochenende stattfinden. Das Sicherheitskonzept wurde verschärft.

Im September 2018 wird es wieder ein Hangelarer Spektakel geben. Die Zukunft des Traditionsfestes ist vorerst gesichert, die schwierigen Haftungsrisiken, die im vergangenen Jahr zu einer kurzfristigen Absage geführt hatten, sind hinreichend geklärt. Das bestätigte Peter Schell, Vorsitzender des Werbekreis Hangelar am Donnerstagmorgen. „Vergangenen Mittwoch haben wir im Planungsteam die Entscheidung getroffen: Wir ziehen es durch, es muss und es wird weitergehen.“

Im Jahr 2017 hatte der Vorstand des Werbekreises mit seiner Tradition der Großveranstaltung am ersten Septemberwochenende brechen müssen. Komplizierte Haftungsfragen und damit verbundene finanzielle bis existenzbedrohende Risiken hatten die Veranstalter überrollt. Der Vorstand zog die Reißleine. „Es sind gleich mehrere Probleme bekannt geworden, die sich nicht einfach klären lassen“, hieß es im Juli 2017.

Die Absage hatte nicht nur in Hangelar für Bestürzung gesorgt. Viele Freunde des Festes und Bürger sahen Politik und Stadtverwaltung in der Pflicht, für eine Problemlösung zu sorgen. Doch, wie der Werbekreis stets betonte, beide seien seit jeher engagierte Unterstützer der Veranstaltung und bei den Haftungsfragen keineswegs ursächlich gewesen.

Sicherheit ist größter Posten im Budget

Die bisherigen Probleme, die man bei der Durchführung der Großveranstaltung sah, seien nun weitestgehend geklärt worden, so der Vorsitzende. „Unter anderem hat uns das Rechtsamt der Stadt bei juristischen Fragen rund um die Genehmigung der Veranstaltung weitergeholfen.“ Weiterhin werde man als Veranstalter in der Pflicht der Haftung stehen, hierfür jedoch auch entsprechende Versicherungen nutzen. „Allein grobe Fahrlässigkeit und Vorsatz bleiben als Haftung beim geschäftsführenden Vorstand hängen“, erklärt der beruflich als Versicherungsexperte tätige Vorsitzende. „Und da wir beides ganz bestimmt nicht tun werden, können wir das verbleibende Restrisiko abwägen.“

Herzstück sei das noch einmal verschärfte Sicherheitskonzept, das in enger Abstimmung mit der Stadt und der Polizei erarbeitet wurde und neben Personal vor Ort auch „die modernsten Straßensperren, die es im Moment am Markt gibt, vorsieht, die zudem Dekra-geprüft sind und deutlich besser als Betonsperren funktionieren sollen.“ Die Sicherheit sei mit 15.000 Euro der größte Posten im Spektakel-Budget des Werbekreises Hangelar, so Schell, direkt gefolgt von GEMA-Gebühren, die allein bisher knapp 3000 Euro betrugen. „Für einen so kleinen Verein wie unseren ist das eine große Summe. Wir hoffen, dass sich durch den Wegfall einer Bühne dieser Posten etwas reduzieren lässt.“

Keine Bühne vor der katholischen Kirche

Bereits im Januar hatte der Förderverein der katholischen Kirchengemeinde St. Anna mitgeteilt, zukünftig auf eine Bühne auf seiner „Domplatte“ vor der Kirche verzichten zu wollen. „Mit 'Jeck im Sunnesching' (ein kölsches Kneipen- und Musikfestival, das parallel in Köln und Bonn stattfindet, Anm. d. Red.) ist für den Samstag ein Mitbewerber auf dem Markt aufgetaucht, der uns vermutlich gleich zweifach treffen wird. Zum einen bedient er dieselbe Klientel, was das Publikum angeht, zum anderen wird es schwerer bis unmöglich für uns, unsere Bühnenacts zu buchen“, so der Förderverein.

Veranstaltet wird das Festival von der Brauerei Gaffel, die, so vermutet es der Förderverein, angesichts ihrer eigenen Großveranstaltung ihr bisher gestelltes Equipment von der „Domplatten“-Bühne abziehen könnte.

Für den Werbekreis-Vorsitzenden Schell ist das eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung: „Wir werden an unseren beiden Hauptbühnen das Programm anpassen.“ An Anfragen nach Bühnenauftritten und Standbetreibern mangele es trotz der einjährigen Pause nicht, so der Vorsitzende: „Die Nachfrage ist auf allen Seiten groß, und auch wir freuen uns, dass das Hangelarer Spektakel weitergehen wird.“

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