Zwei Plantagen im Rhein-Sieg-Kreis entdeckt Im Keller des Hangelarer Hauses wuchsen Hunderte Cannabispflanzen

Sankt Augustin/Siegburg · Die Polizei hat nach umfangreichen Ermittlungen bei einer groß angelegten Durchsuchungsaktion am Donnerstagnachmittag in Siegburg und Sankt Augustin ein mutmaßliches Drogendealerpärchen festgenommen.

 Ein augenscheinlich unbewohntes Einfamilienhaus in Hangelar ist offenbar ausschließlich als illegale Plantage zur Aufzucht von Cannabis-Pflanzen genutzt worden. THW-Mitarbeiter räumen es leer.

Ein augenscheinlich unbewohntes Einfamilienhaus in Hangelar ist offenbar ausschließlich als illegale Plantage zur Aufzucht von Cannabis-Pflanzen genutzt worden. THW-Mitarbeiter räumen es leer.

Foto: Axel Vogel

Bei Durchsuchungen zweier Einfamilienhäuser in Siegburg und in Sankt Augustin stießen die Polizisten auf zwei professionell eingerichtete Drogenplantagen. Ein 44 Jahre alte Siegburger und seine 40-jährige Lebensgefährtin sollen im großen Stil Cannabis angebaut und zu Haschisch weiterverarbeitet haben. Der geschätzte Kaufwert des sichergestellten Rauschgiftes beläuft sich laut Polizei auf einen fünfstelligen Eurobetrag.

Akribisch hatten die Beamten des Rauschgift-Kommissariats ermittelt, wobei sich die Hinweise mehr und mehr verdichten, dass das Pärchen in größerem Maße illegal Drogen anbauen und verkaufen würde. So standen die Beamten mit einem Durchsuchungsbeschluss vor dem Haus des 44-jährigen Siegburgers und wurden schnell fündig.

Sie trafen nicht nur die 40-jährige Lebensgefährtin an, sondern fanden im Keller auch eine professionell eingerichtete Cannabisplantage mit mehr als 60 Pflanzen. Sowohl im Garten als auch in der Garage stellten die Beamten weitere Pflanzen und Setzlinge sicher.

Auch das Haus der 40-Jährigen in einer ruhigen Wohngehend in Hangelar wurde durchsucht. Das laut Polizei augenscheinlich unbewohnte Einfamilienhaus wurde offenbar ausschließlich als illegale Plantage genutzt, um Cannabis anzubauen. Ein großer Kellerraum des Bungalows war komplett umgebaut und entsprechend ausgerüstet worden.

Dort fanden die Beamten mehr als 180 Cannabispflanzen sowie etwa 300 Pflanzbehälter, die bereits abgeerntet worden waren. Zudem stellten die Beamten fest, dass die Stromzufuhr manipuliert worden war, um so illegal Strom abzuzapfen.

Im Keller des Hangelarer Hauses wuchsen Hunderte Cannabispflanzen
16 Bilder

Im Keller des Hangelarer Hauses wuchsen Hunderte Cannabispflanzen

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Völlig überraschend kam die Razzia der Kripo in Hangelar für die Nachbarn - etwa für einen 50 Jahre alten Mann und seine 47 Jahre alte Frau, die vis-à-vis des durchsuchten Hauses in einem baugleichen Bungalow wohnen. Beide beschreiben den 44-Jährigen und seine Partnerin als "völlig unauffällig".

Mehrere Jahre hätten die beiden dort schon gewohnt. Kontakte habe es immer mal wieder gegeben, "weil die auch Hunde hatten wie wir", berichtete der 50-Jährige. Auffällig viele Besucher konnten sie bei den Nachbarn aber nicht feststellen: "Das waren immer dieselben Leute, die kamen, drei bis vier Personen", berichtete die 47-Jährige.

"Ich habe die beiden in den letzten Monaten gar nicht mehr gesehenen", wusste der Nachbar zu berichten. Auch war seiner Frau aufgefallen, dass der 44-Jährige jüngst noch sehr kurz angebunden war: "Vorher hatten wir immer noch einen kleinen Plausch gehalten. Das war jetzt gar nicht mehr der Fall."

Mit Hilfe des Technischen Hilfswerkes beschlagnahmten die Beamten sämtliche Pflanzen und Zubehörteile in dem Haus. Die beiden Verdächtigen wurden wegen des dringenden Verdachts des illegalen Anbaus und Handeltreibens mit Betäubungsmitteln vorläufig festgenommen. Sie sind bislang polizeilich nicht in Erscheinung getreten. Die Ermittlungen dauern an.

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