Sankt Augustin Spiele-Olympiade Immer mehr Kinder nehmen an Ferienspaßaktion teil

SANKT AUGUSTIN · Sechs Wochen Sommerferien können so mancher Familie ziemlich lang vorkommen. Als Mittel gegen Langeweile hat die Stadt Sankt Augustin vor 29 Jahren die Ferienspaßaktionen aus der Taufe gehoben. Sie sind echte Evergreens, sagen Harry Liedtke und Klaus Engels vom städtischen Fachbereich Jugend.

 Eine Disziplin bei der Spiele-Olympiade: Die Kinder geben ihre Wasserbecher an andere weiter.

Eine Disziplin bei der Spiele-Olympiade: Die Kinder geben ihre Wasserbecher an andere weiter.

Foto: Arndt

"Die Nachfrage ist stetig gewachsen, gerade was die Frühbetreuung zwischen 8 und 10 Uhr angeht. Früher kamen so zeitig vielleicht zehn Prozent der Kinder, heute sind es rund 80 Prozent", resümierte Harry Liedtke am Freitag, als die erste der zweiwöchigen Ferienspaßaktionen in der Hangelarer Grundschule mit einer Spiele-Olympiade beendet wurde.

"Wir mussten bislang keinem Kind absagen, aber nur, weil wir rechtzeitig weitere Gruppen organisieren konnten", ergänzte Klaus Engels und sagte: "Wenn im Januar die Anmeldungen starten, sind die besten Angebote nach ein paar Stunden belegt." Nachsteuern, das kann die Stadt auch, weil sie Räume der Offenen Ganztagsschule (OGS) mitnutzen kann. "Die Räume eignen sich dafür hervorragend", schwärmt Liedtke von der Ausstattung und den Mensen. All das bot das Mülldorfer Jugendzentrum Matchboxx nicht.

In speziellen OGS-Aktion lernen zudem künftige Erstklässler ihre Schulen als Ferienspaßaktion spielerisch kennen. "Das macht die Eingewöhnung zur Einschulung erheblich leichter, haben uns die Lehrer bestätigt", sagt Engels, während vor der Tür Blechbüchsen beim Dosenwerfen zu Boden scheppern. Es sind jene ganz klassischen Spiele, kreative Arbeiten wie das Modellieren von Gipshänden, das Gestalten von Baumwolltaschen, Ausflüge in die Rheinaue aber auch Limbo und Teebeutel-Weitwurf, die den insgesamt 450 Kindern die Ferienlangeweile vertreiben. Begleitet wird der Ferienspaß von 70 Jugendlichen, die mehr als nur "Betreuer" sind, sagt Rabea Hinzen.

Über eine Freundin kam sie als Helferin zur Ferienspaßaktion. Mit den Kindern der Frühbetreuung zu basteln und zu spielen, das macht der 17-Jährigen große Freude. Dass die Gymnasiastin dabei seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt, war weder für die städtischen Betreuer noch für die Kinder ein Problem. "Im Gegenteil", sagt Rabea Hinzen, "Kinder haben da keine Berührungsängste."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort