Rhenag-Deal In Sankt Augustin wächst Kritik

SANKT AUGUSTIN · Der vom Rhein-Sieg-Kreis geplante Ankauf von 15,1 Prozent Anteilen an der Rhenag wird auch in Sankt Augustin kritisch gesehen. So befürchtet die FDP-Fraktion Auswirkungen auf die stadteigene Energieversorgungsgesellschaft (EVG). "Wir wollen wissen, inwieweit die EVG in ihren Entfaltungsmöglichkeiten eingeschränkt wird", sagte Fraktionsvorsitzende Stefanie Jung.

Eine entsprechende Anfrage an den Rat hat die FDP gestellt. Es müsse auch geklärt werden wie sich die Verhandlungsposition der Stadt gegenüber der Rhenag bezogen auf den Erwerb der Rhenag-Netze verändern könnte und welche strategischen Ziele der Kreis verfolge. Sankt Augustin plant eigene Stadtwerke mit den Stadtwerken Bonn und hat sich bisher vergeblich um die Rhenag-Netze bemüht. Eine Einigung scheiterte an den unterschiedlichen Preisvorstellungen.

Die Fraktion Aufbruch lehnt den Kauf von Rhenag-Anteilen durch den Kreis ab. Man solle den Rat der Börsenexperten beherzigen: "Kaufe niemals Aktien auf Kredit", so Carmen Schmidt vom Aufbruch. "Das Argument, mit der 15-prozentigen Beteiligung Einfluss auf die private Unternehmenspolitik zu erhalten, ist geradezu lächerlich", so Schmidt weiter.

CDU-Fraktionschef Georg Schell erinnerte daran, dass in den vergangenen Monaten mit Niederkassel und Neunkirchen-Seelscheid zwei Kommunen entschieden haben, die eigenen Netze, kommunal beherrscht, mit der Rhenag zu organisieren. "Dieses sollte Grund genug sein, für eine sorgfältige Prüfung der Beteiligung des Kreises an der Rhenag", so Schell, der Transparenz einforderte.

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