Zentrumsentwicklung In vier Monaten entsteht die Campus Magistrale in Sankt Augustin

Sankt Augustin · Bau der Verbindung vom Rhein-Sieg-Gymnasium zur Hochschule Bonn-Rhein-Sieg startet im Juni. Das Vorhaben reiht sich ein in eine Vielzahl von Projekten, die im Sankt Augustiner Zentrum in den vergangenen Jahren realisiert worden sind.

Noch türmt sich die Erde an einigen Stellen, eine provisorische Baustraße führt von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg bis zur Turnhalle des Rhein-Sieg-Gymnasiums (RSG). Dieses Bild soll sich in rund vier Monaten ändern. Dann können Fußgänger und Radfahrer auf einem sieben bis 15 Meter breiten Weg zwischen den beiden Einrichtungen pendeln – auf der sogenannten Campus Magistrale. Anfang Juni starten laut Stadt Sankt Augustin die Arbeiten für das Teilprojekt des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK). Das Konzept erhält konkrete Handlungsempfehlungen, um das Zentrum lebendiger zu gestalten und die Wegeverbindungen zu verbessern.

Bäume, Pflanzbeete und Bänke sollen künftig an der Campus Magistrale zum Verweilen einladen, der Plattenbelag soll optisch an das Huma-Einkaufszentrum angepasst werden. 590.000 Euro kostet das Projekt, mit 70 Prozent fördern Bund und Land den Bau. Im Zuge der Arbeiten wird zudem die Baustraße ausgebaut und an die Hochschulzufahrt angebunden.

Viele Veränderungen rund um das Rathaus

Der Bau reiht sich ein in eine Vielzahl von Projekten, die im Sankt Augustiner Zentrum in den vergangenen Jahren realisiert worden sind. Für den Ersten Beigeordneten der Stadt, Rainer Gleß, war das nun Anlass auf die Entwicklung zu schauen. Der wichtigste Startschuss dafür sei 2013 mit dem Abriss der Tacke-Ruine gefallen, sagt Gleß. Ein großer Meilenstein sei zudem der Huma-Neubau gewesen. „Die gute Zusammenarbeit mit der Firma Hurler war ein großer Türöffner für all unsere Pläne.“

Seither haben sich im Zentrum viele Baukräne gedreht, viele Steine sind aufeinandergesetzt worden: Der zweite Erweiterungsbau der Hochschule ist in Betrieb, der Umbau der alten Post zum technischen Rathaus nahezu abgeschlossen. Auf dem Schotterparkplatz an der Rathausallee steht bereits der Rohbau für die Seniorenresidenz, die im Herbst eröffnen soll. Daneben ist ein viergeschossiges Wohngebäude der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GWG) für den Rhein-Sieg-Kreis in der Diskussion. „Es ist eine Entwicklung, die Impulse in der Region auslöst“, sagt Gleß. „Wir wecken damit auch das Investoreninteresse.“

Das sei noch vor einigen Jahren anders gewesen: 2004 etwa hätte die Stadt auf eine europaweite Investorenausschreibung keine einzige Bewerbung erhalten. Inzwischen gebe es eine große Nachfrage von Dienstleistern und Einzelhändlern. Aber auch Wohnraum sei immer ein Thema, so Gleß. „Es ist noch viel zu tun in unserem Zentrum.“ Potenzialflächen stehen dafür zwischen technischem Rathaus (MI-Flächen) und Hochschule sowie an den Klosterhöfen bereit. Für die Entwicklung der MI-Flächen, bislang MK1/2, solle noch in diesem Jahr ein Wettbewerbsverfahren starten, so der Erste Beigeordnete. Dort habe die Stadt den Bebauungsplan angepasst, um auch Wohnen zu ermöglichen. Es gehe nun darum, die beste Architektur mit der besten Funktionalität zu finden. Voran geht es zudem bei weiteren Teilprojekten des ISEK.

Stadt hofft auf Fördergelder für den Umbau des Marktplatzes

Demnächst beginnt der Abbruch des Anbaus des Jugendzentrums in Mülldorf. Der Neubau soll 2020 fertig sein. Für die Umgestaltung des Karl-Gatzweiler-Platzes unter anderem mit breiterer oberer Ebene, Sitztreppe und Aufzug hat die Stadt den Förderantrag eingereicht. „Wir sind bei der Förderung guter Dinge“, sagt Gleß. „Wir bekommen vom Fördergeber immer wieder Mut gemacht.“ Eine Entscheidung erwartet die Verwaltung zum Jahresende.

Vom Umbau erhofft sie sich vor allem eine intensivere Nutzung dieses zentralen Augustiner Platzes. Weitere Förderanträge sind Ende 2018 für die Verteilerplätze zwischen Marktplatte und Campus Magistrale sowie Ende 2019 für die Umgestaltung der Südstraße vorgesehen. Der Vorentwurf liegt laut Stadt vor. Beabsichtigt ist, die Ampel durch eine Mischzone zu ersetzen, in der alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind. „Das hätte den Vorzug, dass die Südarkaden gestalterisch noch mehr an den Huma angebunden sind“, so Gleß. Die Südstraße solle aber weiterhin in beide Richtungen befahrbar bleiben. Die Entwurfsplanung dazu solle unter Beteiligung der Öffentlichkeit Ende 2018/Anfang 2019 erarbeitet werden.

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