Flugplatz Hangelar Initiative wirft Flugplatzgesellschaft Fehler bei Lasermessgerät vor

SANKT AUGUSTIN · In den Streit um das Lasermessgerät, mit dem das Einhalten der Platzrunde am Flugplatz Hangelar überwacht werden soll, schaltet sich nun auch die Bürgerinitiative gegen Fluglärm Bonn-Sankt Augustin ein.

Wie berichtet, hatte das rund 20.000 Euro teure Gerät zum Teil erhebliche Messabweichungen bei Flugzeugen und Fixpunkten in der Landschaft ergeben. Das Gerät lieferte falsche Ergebnisse: Kirchtürme schienen plötzlich in Bewegung und Flugzeuge landeten - so behauptete es das Messgerät - nicht auf, sondern zehn Meter neben der Landebahn.

In der Folge konnten alle bislang erhobenen Datensätze nicht an die Bezirksregierung Düsseldorf übersendet werden. Derzeit pocht die Flugplatzbetreibergesellschaft auf ihre Garantieansprüche, der Fachhändler allerdings sieht Anwenderfehler als Ursache.

Während sich nun Justiziare um eine rasche Einigung bemühen, mischt sich die Bürgerinitiative in die Diskussion ein: Peter Wunderling hatte Kontakt zum Fachhändler in der Schweiz aufgenommen. Auf dessen Aussagen fußen Wunderling und Manfred Roth von der Initiative in einer Pressemitteilung die Erkenntnis: "Wie aus internen Protokollen und Schriftwechseln mit der Vertriebsfirma (...) hervorgeht, liegt die Ursache für Messfehler an einer falschen Handhabung des Gerätes, was bisher die Flugplatzgesellschaft verschwieg."

Ferner sei die Flugplatzgesellschaft nicht zu einer Kooperation mit dem Händler bereit gewesen. "Das Verhalten der Flugplatzgesellschaft und die grundlosen Beschuldigungen über angebliche Messfehler grenzen an Nötigung und üble Nachrede."

Vorwürfe, die Walter Wiehlpütz, einer der Flugplatzgeschäftsführer, nicht auf sich sitzen lassen will: "Ich verwehre mich aufs Schärfste gegen die Aussage, ein Lügner zu sein oder sogar noch jemanden genötigt zu haben. Wir geben als Flugplatzgesellschaft doch nicht 20.000 Euro aus für ein Gerät, um dann so eine Show abzuziehen, wie man uns gerade unterstellt."

Auch den Vorwurf von Anwenderfehlern lässt Wiehlpütz nicht gelten: "Das eigentliche Fernglas funktioniert zwar einwandfrei. Nur im Zusammenspiel mit dem GPS-Gerät gibt es Störungen. Aber genau so und nicht anders hat uns der Händler das Gerät erklärt und auch persönlich vorgeführt."

Eigene Lösungsversuche der Bonner Vermessungsexperten, die beiden Geräte um einen Meter zu trennen und sämtliche Störquellen wie Mobiltelefone und Armbanduhren fernzuhalten, hätten minimale Besserungen gebracht, sagt Wiehlpütz: "Doch die Abweichungen sind immer noch zu gravierend, als das man sie rechtsverbindlich nutzen und der Bezirksregierung übermitteln könnte. Die Ergebnisse sind und bleiben derzeit nicht haltbar."

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