Halloween bei den Steylern Jack und seine leuchtende Rübenlampe

RHEIN-SIEG-KREIS · Hexen, Monster, Untote, Geister, Zombies und manch' andere Gruselgestalten zeigen heute in der Nacht zu Allerheiligen, der Halloweennacht, wieder ihre grinsenden oder auch grässlichen Fratzen. Die Geister mischen sich unter die Lebenden und wollen ihren Spaß haben. Halloween, nur ein spaßiges Event ohne Tradition? Oder steckt doch eine dahinter?

 Der Kürbis: Sinnbild für das heutige Halloween. Kinder schneiden Fratzen in die Frucht und benutzen sie als Laterne.

Der Kürbis: Sinnbild für das heutige Halloween. Kinder schneiden Fratzen in die Frucht und benutzen sie als Laterne.

Foto: Holger Arndt

Das Wort "Halloween" geht auf den Begriff "All Hallows' Eve" zurück, was Vorabend von Allerheiligen bedeutet. So weit, so gut. Und wieso werden Fratzen in Kürbisse geschnitzt und erleuchtet? Es sollen zunächst Rüben gewesen sein, erzählt eine Legende über den irischen Hufschmied Jack, der ein übler Sünder und Säufer gewesen sein soll und um den sich viele Legenden ranken. Die Geschichte geht so: Der Teufel wollte den Sünder holen. Doch Jack gelang es, den Teufel auf einen Baum zu locken und dort festzuhalten. Weil er ein Kreuz in den Baumstamm ritzte, traute sich der Teufel nicht herunter, weil er nicht mit dem christlichen Symbol in Berührung kommen durfte. Der Teufel versprach Jack, er werde ihn nie in die Hölle bringen, und Jack ließ ihn laufen.

Als Jack starb,war kein Platz für ihn im Himmel, und der Teufel durfte ihn nicht mehr holen. Alles, was Jack bekam, war eine glühende Kohle, die er in eine ausgehöhlte Rübe legte und so als Lampe gebrauchen konnte. Und damit zieht Jack noch heute und bis in alle Ewigkeit durch die kalten Nächte über die Erde, ohne dass seine Seele ihre Ruhe findet.

"Diese Geschichte wurde und wird den Kindern über viele Jahrhunderte in Irland genau am Abend vor Allerheiligen erzählt", sagt Anton Deutschmann, der für die Steyler Missionare einen Film mit dem Titel "Jack mit seiner Laterne" gemacht hat. Und sie eigne sich heute dazu, den Kindern den Kreislauf des Lebens, das Sterben und den Tod sowie die Verbundenheit mit den Verstorbenen näher zu bringen. Irische Auswanderer brachten die Geschichte von Jack nach Amerika, wo aber statt der Rübe der Kürbis zum Leuchten gebracht wurde. Dort entwickelte sich Halloween nach und nach zu einem richtigen Volksfest, das vor allem bei Kindern sehr beliebt war. Amerikanische Soldaten brachten es wieder nach Europa und nach Deutschland. Und so ziehen heute die Kinder verkleidet durch die Nachbarschaft, um bei den Nachbarn um Süßes zu bitten, ansonsten gibt's Saures.

Was aber hat Halloween samt dem unchristlichen Kinderspaß mit Allerheiligen zu tun? Für Filmemacher Deutschmann ist Halloween kein "unchristliches", sondern ein "urchristliches Fest", aus dem man Positives schöpfen kann. "Kinder haben selbstverständlich Spaß daran, Kürbislaternen zu schnitzen und sich zu verkleiden." Man dürfe es aber nicht zum Anlass nehmen, diese "Bräuche" als unchristlich abzulehnen. Es müsse darum gehen, den ursprünglichen Sinn von Halloween gemeinsam zu erschließen.

Der Animationsfilm kann als DVD bei den Steyler Missionaren bestellt werden. Kontakt: 02241/237729 oder www.steyl-medien.de.

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